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3 Jahre 4 Monate her - 3 Jahre 4 Monate her #1 von Bernd Offizier
Reduziert, wurde erstellt von Bernd Offizier
Es ist bekannt, nach dem Tod werden wir zu Staub reduziert.
Ein Mitglied aus unserem Chor ist verstorben. Weiteres ergibt sich aus dem angefügten Schriftwechsel.

Liebe Isabella,
vielen Dank für das bekränzte Grab-Bild von unserem Freund. Allerdings werde ich es nicht in unserer Webseite veröffentlichen. Seine Tätigkeitsbilder und seine Lieder werden an ihn erinnern.

Es ist schon traurig, beim Abschied steht er noch einmal im Mittelpunkt und wenn ich das Grab sehe, beginnt das Vergessen. Um die Urne waren wir noch bei ihm und jetzt ist er allein.
Liebe Grüße
Bernd

Lieber Bernd,
Abschied nehmen ist immer schmerzlich, sowohl für den Sterbenden als auch für die Hinterbliebenen.

Wir kennen weder Tag noch die Stunde des Abschiednehmens. Fragen wir uns, ob wir immer bereit sind. Haben wir Dinge geregelt, die wichtig sind: Patientenverfügung, Testament, Frieden wieder hergestellt und mit uns im Reinen?

Wir wissen nicht, was nach dem Tode ist und dieses Unwissen macht uns Angst. Nicht jeder empfindet den Tod als Erlösung und dennoch sagt man oft: Der Tote hat es geschafft - jetzt braucht er nicht mehr zu leiden. Ein plötzlicher Tod besonders schmerzlich für die Lieben, die kein Abschied mehr nehmen können. Manches Unausgesprochene, was nicht mehr gesagt oder bereinigt werden kann, der Tod hat einen Punkt hinter dieses Leben gesetzt.

Wir können die Zeit nicht aufhalten, nur hin und wieder Dinge 'festhalten', materielle leichter als menschliche Beziehungen. So gestaltet sich das tägliche Leben, nur der TOD ist endgültig.

Und dennoch: wir können diesen Menschen in unserem Herzen behalten, ihn in unserer Mitte weiterhin einbinden, von ihm reden, über ihn lachen und auch für ihn beten.

Die Natur zeigt uns zurzeit die Vergänglichkeit, erblüht aber wieder im Kreislauf der Natur. Dieses Wiederkommen ist uns Menschen nicht vergönnt. - Wer weiß, vielleicht doch? - Darüber macht sich jeder von uns seine eigenen Gedanken. Ich möchte als Steinadler zurückkommen, der hoch über den Bergen seine Kreise zieht.

Behalten wir BERNI in unserer Mitte, erzählen von ihm und singen gemeinsam - wenn es uns nach Corona wieder erlaubt ist - seine Brühl-Hymne und seine Lieder. Wir können gewiss sein, dass er uns von oben zulächelt.
Gruß
Isabella Schulmeister
Letzte Änderung: 3 Jahre 4 Monate her von Bernd Offizier.

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