Bürgerversicherung

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6 Jahre 10 Monate her - 6 Jahre 10 Monate her #1 von Bernd Offizier
Bernd Offizier antwortete auf Bürgerversicherung
Lieber Walter,
vielen Dank für Deinen Artikel.
Mein Hals ist bestimmt genauso DICK wie Deiner!
Nach einigen Tagen werde ich mich ebenfalls zu den angesprochenen Themen äußern.
Dir und Sonnhild wünsche ich schöne Festtage und ein GESUNDES NEUES JAHR 2018.
Herzliche Grüße

Irene & Bernd

Leider wird bei verschiedenen Krankenkassen, wie ich selbst erfahren habe, alles "0.8.-15" durch ein grobmaschiges Sieb geschüttet. Ich galt bei einer sehr bekannten Kölner Klinik als "inoperabel". nach 2 Jahren Dauer-Rückenschmerzen habe ich eine Privatklinik gefunden, die kein Problem bei einer Rücken-OP bei mir fanden.
Nach zwei Tagen sollte ich entlassen werden. Zum schmerzminimierenden Transport verlängerte ich noch um einen Tag. Seit vielen Jahren lebe ich nun schmerzfrei. Obwohl die Klinik "eins zu eins" abrechnet, wurde ich selbst zu Kasse gebeten. Kaltschnäuzig hat auch die Leitung der AOK die Kostenübernahme abgelehnt. Eine Freundin meiner Frau hat sich in der gleichen Klinik der gleichen OP unterzogen - wobei die Barmer-Krankenkasse die Kosten übernommen hat. Beide sind wir "normal versichert".
Man kennt ja den Ausdruck "Vertrags-Krankenhaus". Wie bekannt, bei Verträgen verdient NIE NUR EINER!
Wie weit das von Fall zu Fall "ausgelebt" wird, bleibt für die Patienten im Dunkeln. Allerdings ging mir ein Licht auf!
Letzte Änderung: 6 Jahre 10 Monate her von Bernd Offizier.

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6 Jahre 10 Monate her - 4 Jahre 7 Monate her #2 von Walter Gollhardt
Bürgerversicherung wurde erstellt von Walter Gollhardt
Die „Bürgerversicherung“, eine Mogelpackung ?

Nun reden sie doch miteinander, denn dem Appell an die „Staatsbürgerliche Verantwortung“ aus dem konservativ bürgerlichen Lager konnten die Sozialdemokraten noch nie widerstehen.
Ein schönes Beispiel aus der Geschichte ist die Zustimmung der SPD-Abgeordneten im Reichstag 1914 zu den Kriegskrediten, gegen ihre pazifistischen Überzeugungen, was ja dann auch zu einer zeitweiligen Spaltung der SPD geführt hat.
Den Ausruf Kaiser Wilhelms: Ich kenne keine Parteien mehr, ich kenne nur noch Deutsche! hätte man in der Sozialdemokratie auch gut als Warnung verstehen können, aber der nationale Rausch hatte alle Bedenken über Bord gehenlassen. Und als „Vaterlandslose Gesellen“ wollte sich die SPD nicht von den Konservativen verunglimpfen lassen.
Nach der erwartbaren Niederlage 1918 durften Politiker der SPD dann immerhin formal die Kapitulationsverhandlungen führen und den Vertrag von Versailles unterschreiben, und sich anschließend aus der rechtskonservativen Ecke als Vaterlandsverräter beschimpfen lassen!!
Doch nun zur Gegenwart!
Aktuell geht es für den (Noch)Vorsitzenden Martin Schulz um alles, denn wenn er es nicht schafft, seine widerstrebende Parteibasis von der in seinen Augen notwendigen Neuauflage der ja nun gar nicht mehr so großen Koalition zu über zeugen, ist sein kurzer Auftritt als SPD-Vorsitzender und Kanzlerkandidat wohl beendet.
Und Neuwahlen, der eher unwahrscheinliche Fall, wird die SPD nicht mit Schulz als Kanzlerkandidat bestreiten wollen.

Und nun kommt die sog. „Bürgerversicherung“ ins Spiel, die die SPD als eine der kaum zu überwindenden Hürden vor einer Koalition mit der Union, und hier vor allem mit der CDU aufgebaut hat.
In meinen Augen wird hier seitens der SPD stark auf die Uninformiertheit der Wähler gesetzt, denn im Vordergrund steht für die meisten uninformierten die populistische Aussage: Wir haben eine Zweiklassen-Medizin, und als Versicherter in der gesetzlichen KK muß ich auf einen Facharzttermin und auch im Wartezimmer länger warten als ein sog. Privatversicherter.
Der sprichwörtliche Hund ist aber ganz wo anders begraben, und abseits jedes Populismus wäre eine Lösung dieses Problems sehr schnell möglich, wenn die Krankenkassen ihren Aufgaben und den Verpflichtungen gegenüber ihren (Zwangs)Versicherten nachkämen.
Die angeprangerte Benachteiligung der gesetzlich Versicherten liegt ausschließlich an der Art, wie die gesetzlichen KK das Geld in ihren übervollen Kassen ausgeben.
So ist es ein Buch mit sieben Siegeln für jeden gesetzlich Versicherten, welche Leistungen oder auch Medikamente die Kassen nun bezahlen oder auch nicht. Innovative, auch einfach nur nachweisbar wirkungsvolle Medikamente oder auch Therapien werden aus nicht nachvollziehbaren Gründen abgelehnt, also nicht bezahlt.
Hier trifft ein schönes Beispiel die Tatsachen genau: Bekäme jeder gesetzliche Versicherte wie bei Privatpatienten üblich vom behandelnden Arzt eine Rechnung nach der Ärztegebührenordnung zugeschickt, hätte die Geheimniskrämerei darüber, was behandelt wurde und wieviel zu bezahlen ist ein Ende.
Denn z. Zt. ist es so, als würde ich einem Alkoholiker den Schlüssel zu meinem privaten Weinkeller geben, zur unkontrollierten gefälligen Selbstbedienung.
Eine transparente, und für jeden Versicherten bei Bedarf einsehbare Auflistung der erstatteten Kosten und welche eben nicht durch die Krankenkassen erstattet werden bekäme jeder Versicherte.
Will ein Patient weitere lt. Gebührenordnung nicht abgedeckte Leistungen, muß er sich zusätzlich versichern oder sie aus der eigenen Tasche zahlen.
So wäre es möglich, die vielen anscheinend so wichtige Frage der Ungleichbehandlung zu eliminieren, denn es würden nun alle eine Rechnung ihres Arztes erhalten, und damit wäre Transparenz gewährleistet.

Natürlich ist in unserem Gesundheitssystem schon immer viel Ideologie im Spiel, vieles wird von den Parteien und den Lobbyisten vernebelt und bewußt im Unklaren gelassen, insofern ist meiner Meinung nach die „Bürgerversicherung“, die man nun darüberstülpen möchte nicht die Lösung, denn die gäbe mit einigen leichten Korrekturen das vorhandene System ja jetzt schon her.
Allerdings würde die Bürgerversicherung für Gering- bzw. Normalverdiener insofern wenig ändern, da die gutverdienende Mittel- und Oberschicht durch freiwillige Zusatzversicherungen oder das private Zahlen von Zusatzleistungen die alten, aktuell beklagten Unterschiede wieder herstellen würde.

Unser System der Krankenversicherung eignet sich jedenfalls nicht für parteipolitisches öffentliches Gezänk oder ideologische Grabenkämpfe.
Eine Warnung für uns, könnte das inzwischen 60 Jahre alte britische Gesundheitssystem „NHS“ sein.
Doch nicht nur seine sozialistische Grundidee läßt es inzwischen uralt aussehen. Der NHS ist auch chronisch ineffizient, unflexibel und finanziell unzureichend ausgestattet.
Wartezeiten auf Arzttermine oder einen Krankenhausaufenthalt wie in GB üblich, dazu die Zustände in Arztpraxen oder besonders in den chronisch unterfinanzierten Krankenhäusern würden bei uns in Deutschland zu einem Patientenaufstand führen.
Inzwischen blüht der Tourismus derer aus GB die es sich leisten können zu Ärzten und Krankenhäusern in Deutschland.
Da kann eigentlich unser vielgescholtenes Gesundheitssystem so schlecht nicht sein, was nicht heißt, daß nicht dringender Reformbedarf besteht.
Letzte Änderung: 4 Jahre 7 Monate her von Walter Gollhardt.
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