Fortsetzung "Warum ich kein Smatphone habe"

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7 Jahre 11 Monate her - 4 Jahre 8 Monate her #1 von Walter Gollhardt
Fortsetzung "Warum ich kein Smatphone habe" wurde erstellt von Walter Gollhardt
Heute morgen ist es nun soweit!!

Ich werde 24 Stunden mit dem von einem Freund zur Verfügung gestellten Smartphone verbringen dürfen, für den es im übrigen unvorstellbar ist, wie man ohne so ein Gerät überhaupt durchs Leben kommen kann.
Es ist das neueste Modell des Konzerns mit dem angebissenen Apfel-Logo, und ich werde es hüten wie meinen Augapfel, schon allein, um diesen Beweis des grenzenlosen Vertrauens in mich nicht zu enttäuschen.
Keine Einstellung des Gerätes wurde verändert oder gesperrt, es ist also auch für mich alles zugänglich und nutzbar, und nach einer kurzen, für mich aber unbedingt notwendigen Einweisung kann es losgehen.
Ich habe heute einiges in Bonn zu erledigen und benutze, da die Parksituation da wo ich hinmöchte mehr als prekär ist die Rheinuferbahn.
Eben mal kurz den Fahrplan per Smartphone gecheckt, und für mich ist klar, daß ich noch genügend Zeit habe, um gemütlich zum Bahnhof zu laufen.
Ich merke inzwischen, daß beständig Mails und Nachrichten über die „Facebook-Gruppe“ bzw. „WhatsApp“ eintreffen, ignoriere sie aber verabredungsgemäß.
Wie mir ein Blick aus dem Fenster der Bahn zeigt, hätte ich doch besser die „Wetterapp“ konsultieren sollen, denn am Horizont zeigen sich einige dunkle Wolken, und ich habe nun keinen Regenschirm dabei!!
Tja, irgendwie fehlt mir da die gewisse Professionalität im Nutzen der vielen Möglichkeiten der Absicherung gegen die Unwägbarkeiten des Lebens durch dieses Geräte, und vor allem steht dem meine noch nicht verkümmerte Fähigkeit im Weg, so etwas eigentlich auch „analog“ zu können.
Da ich schon mal in Bonn bin, beschließe ich auch noch einen Besuch in der Filiale meiner Bank. Mein letzter Besuch dort ist schon eine Weile her, und so muß ich feststellen, daß die Filiale dem strengen Sparkurs des Managements zum Opfer gefallen ist, kurz, sie existiert nicht mehr!
Was also tun?? Irgendwo in Bonn gibt es sicherlich noch eine Zweigstelle der Bank meines Vertrauens.
Im übrigen haben sich inzwischen die dunklen Wolken am Himmel verzogen, also hat der unterlassene Blick auf die „Wetterapp“ für mich keine negativen Folgen.
Apropos „Wetterapp“ und mir fällt ein, daß dieses kleine, handliche Gerät in meiner Tasche ja mein augenblickliches Problem lösen könnte.
Und richtig, nach der Betätigung einiger Tasten ist die passende Zweigstelle ganz in der Nähe der Uni gefunden, und das Gerät führt mich sogar dorthin.
Zuerst ist es mir ein wenig peinlich, mit dem Smartphone vor der Nase durch die Stadt zu laufen, aber ein kurzer Rundumblick beruhigt mich dann schnell. Ich fiele sicherlich eher auf, würde ich nicht mit so einem Ding in der Hand herumlaufen.
Allerdings stört mich an dieser Funktion, daß „Google“ genau weiß, wo ich mich befinde, bzw. wie ich mich bewege.
Was machen die eigentlich mit der riesigen Menge an auflaufenden Daten, und wer kontrolliert „Google“ und andere Dienste. Seit Snowdon regt sich alle Welt über den NSA- Spionagedienst der Amerikaner auf, aber welche staatlichen Stellen weltweit kümmern sich um „Datenkraken“ wie Google und Konsorten, denen wir mehr oder weniger (un)freiwillig alles und jedes über uns zur Verfügung stellen.

Am Ende des Tages habe ich dann das Gerät an seinen Besitzer zurückgegeben, und auf seine Frage, ob es mich überzeugt hätte, und ich mir nun auch eins anschaffen würde, mußte ich ihn leider enttäuschen.
Einiges an dem Gerät, vor allem die Technik hat mir sehr gut gefallen, so z. B. die Möglichkeiten, sich sofort alle möglichen Informationen zu beschaffen.
Ich würde es niemals benutzen, um mit meiner Umwelt zu kommunizieren, und wenn ich eines hätte, würde ich sehr häufig den „Off“ Schalter betätigen.
Letzte Änderung: 4 Jahre 8 Monate her von Walter Gollhardt.
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