Pedelecs

Mehr
9 Jahre 3 Wochen her #1 von Heidi Engler
Heidi Engler antwortete auf Pedelecs
Ein schoener Reisebericht.
Da bekommt man Lust es auch mal zu probieren.
Danke

Heidi Engler
Folgende Benutzer bedankten sich: Walter Gollhardt

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

Mehr
9 Jahre 3 Wochen her - 3 Jahre 11 Monate her #2 von Walter Gollhardt
Walter Gollhardt antwortete auf Pedelecs
Nach dem Kauf der Pedelecs und einigen kurzen Reisen damit, war schnell für uns klar, daß wir damit eine längere Reise machen würden. Freunde haben uns dann eine Reise an der französischen Küste entlang zum Atlantik empfohlen.
Gestartet sind wir in DePanne in Belgien.

Hier ein Auszug aus unserem Reisetagebuch:
Unsere fast zweimonatige Radtour überwiegend an der französischen Küste entlang Richtung Atlantik ist nun in Nantes, also ca. 40 Kilometer vom Atlantik entfernt zu Ende gegangen.
Wir haben knapp 2.000 Kilometer zurückgelegt. Petrus hat uns aus seiner „Großen Wetterschatzkiste“ mit fast allem, außer Schnee und Eis versorgt.
Besonders die ersten zwei Wochen im Mai waren hart, stürmischer Wind plus Regen, und es war verdammt kalt. Vom lieblichen Wonnemonat Mai keine Spur!!
Dazu kamen die üblichen Startprobleme wie Gliederschmerzen, Sitzprobleme und die leise Stimme im Hinterkopf: „Wieso machen wir das eigentlich??“
Es dauert halt ein paar Tage, bis man seinen Rhythmus gefunden hat.
Dann lief es aber, auch dank der Pedelecs wunderbar. Die versprochene theoretische Reichweite der Akkus von 120 Kilometern schrumpft natürlich unter realen Bedingungen, wie Streckenprofil, Gewicht, Gegenwind und der gewählten Unterstützungsstufe um Einiges. Knapp hundert Kilometer waren aber immer drin, und die Reserve Akkus haben wir nicht gebraucht.
Außer die Akkus aufladen haben die Pedelecs die Reise ohne Probleme überstanden.
Das Landschaftserlebnis ist vom Fahrradsattel aus sehr intensiv, so ganz anders als wenn man mit dem Auto unterwegs ist, wo man einfach vorbeirauscht.
Bei den häufig wechselnden Wetterbedingungen haben wir die teuer bezahlte Funktionsbekleidung schätzen gelernt.
Wir haben auf dieser Reise viele interessante, nette und hilfsbereite Menschen kennengelernt, vor allem, als ich eines Morgens wegen Rückenproblemen steif wie ein Brett aufgewacht bin. An eine Weiterfahrt war jedenfalls nicht zu denken.
Mit der Unterstützung der Betreiber des „Gite Velo“ und eines französischen Physiotherapeuten war ich nach vier Tagen wieder fit.
Die Rückreise bis Paris haben wir mit dem Zug gemacht, da wir unbedingt auch noch nach Chartres wollten, denn die Kathedrale wird gerade restauriert, übrigens eine Lebensaufgabe für die Künstler. Zum Teil ist schon einiges fertig. Innen ist fast nichts mehr dunkel, sondern alles in zarten Pastellfarben ausgemalt. Die Farben kontrastieren wunderbar zu den gereinigten bunten Fenstern mit dem berühmten Blau! Die Menschen des Mittelalters müssen von dem Anblick überwältigt gewesen sein.
In Paris haben uns Freunde mit ihrem Kleintransporter abgeholt.
Ich habe von der Reise über fünf Stunden Filmaufnahmen mitgebracht, und das Kürzen, Schneiden und Nachvertonen wird noch viel Zeit in Anspruch nehmen.

Im Augenblick haben wir den Kopf voller Eindrücke und Erlebnisse, die wir erst einmal verarbeiten und sich absetzen lassen müssen.
Eines ist aber jetzt schon klar: Es war eine der schönsten und beeindruckendsten Reisen, die wir bisher gemacht haben.
Letzte Änderung: 3 Jahre 11 Monate her von Walter Gollhardt.

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

Mehr
9 Jahre 3 Wochen her #3 von Walter Gollhardt
Pedelecs wurde erstellt von Walter Gollhardt
Wir waren unser Leben lang immer gerne mit dem Fahrrad unterwegs, entweder von zu Hause aus in der näheren Umgebung, oder auch auf längeren Reisen entweder mit den eigenen Rädern, oder wir haben uns Fahrräder vor Ort geliehen.
Inzwischen sind wir älter geworden, und wir haben unsere Fahrräder kaum noch genutzt, was eigentlich sehr schade ist. Aber lange Steigungen oder Gegenwind waren zunehmend unsere Sache nicht mehr!
So haben wir uns auf die Suche nach Pedelecs gemacht, die unseren Ansprüchen genügen, die ein geringes Gewicht, Stabilität, eine für uns beherrschbare Technik und eine hohe Akkuleistung beinhalten.
In einer kleinen Manufaktur in Porz sind wir dann fündig geworden.

Bevor man sich für den nicht gerade billigen Kauf eines Pedelecs entscheidet, sollte man erst einmal prüfen:

Brauche ich so etwas, habe ich körperliche Einschränkungen, die ich damit kompensieren kann, komme ich mit der Technik klar, will ich nur in der Stadt fahren, dann ist ein sog. Sattellift sinnvoll, wo man die Sattelhöhe stufenlos über einen Lenkradschalter und eine blockierbare Gasfeder in der Sattelstütze z. B. vor einer Ampel verstellen, und dann mit beiden Füßen auf der Erde stehen kann, möchte ich Touren auch auf anspruchsvolleren Strecken mit möglicherweise Gepäck machen, möchte ich damit im Gelände fahren, oder bin ich ein sog. „Genussradler“.

Wenn man geklärt hat, welches Pedelec man nutzen möchte, wird man sehr schnell feststellen, dass das Angebot groß und sehr unübersichtlich ist.
Immerhin kann man dann aber schon einmal Applikationen ausschließen, die man nicht braucht, oder niemals nutzen wird. Denn diese zusätzlichen Anbauten und Möglichkeiten gibt es ja nicht umsonst, sondern sie verteuern unnötigerweise die Anschaffung des Pedelecs.

Nun gilt es, sich zu informieren, bzw. geeignete Händler zu finden. Dabei ist ein Fachhändler, der sich die Zeit für eine gute Beratung nimmt, schon einmal eine gute Wahl, denn Rahmengröße und die Radgröße sollten schon zur Körpergröße passen. Er sollte auch unterschiedliche Varianten der Pedelecs an Kunden zur Probe verleihen. Damit ist nicht gemeint, eine Runde um den Block, und das war es dann, sondern man sollte sich so ein Teil für mindestens zwei Stunden, besser für einen halben Tag leihen können. Ausprobieren sollte man es auch an einer Strecke mit dem Profil, für die man das Pedelec zukünftig vorrangig nutzen möchte.

Der Akku sollte auf jeden Fall leicht demontierbar sein, denn Lion-Akkus mögen im Stand keine Minustemperaturen oder eine hohe Erwärmung über 40 Grad in der prallen Sonne, das Ladegerät sollte an jede Schukosteckdose anschließbar sein.

Zu klären ist auch vorab, wie es mit der Ersatzteilversorgung aussieht, z. B. Ersatzakkus, übliche Verschleißteile, usw…

Für uns kam lediglich ein Pedelec mit einer wartungsfreien und auch im Stand schaltbaren Nabenschaltung in Frage.
Damit ist schon einmal die Position des Antriebsmotors festgelegt. Zur Auswahl steht der Boschantrieb im Tretlager, oder ein Motor als Nabe im Vorderrad. Der Antrieb über das Hinterrad entfällt hierbei.
Wir haben uns für ein Tourenrad mit dem bürstenlosen Motor im Vorderrad entschieden. Der Motor ist von der Fa. Ansmann, klein und leicht, und nicht viel größer als ein Nabendynamo, und er ist nicht zu hören! Probleme beim Lenken, oder ein Durchdrehen des Vorderrades hatten wir nach nun knapp fünftausend Kilometern auf den unterschiedlichsten Strecken nicht.
Die hochwertige Motorsteuerung, sie ist über den Satelliten am Lenker bedienbar, bietet sechs zuschaltbare Unterstützungsstufen und eine Schiebe- bzw. Anfahrhilfe, die sechs km/h schnell ist. Als Anfahrhilfe am Berg, oder beim Schieben mit schwerem Gepäck haben wir diese Hilfe schätzen gelernt.
Die Energieversorgung übernimmt ein Lithium-Ionen-Akku der Fa. Ansmann, nur zwei Kg leicht, der in eine abschließbare Halterung unter dem Gepäckträger geschoben wird, was wiederum für eine gute Gewichtsverteilung sorgt.
Die theoretische Reichweit wird mit 120 Kilometern angegeben, sie variiert aber je nach Streckenprofil, zu transportierendem Gewicht, Gegenwind und der gewählten Unterstützungsstufe. Die Ladezeit schwankt dabei je nach Entladezustand des Akkus zwischen zwei bis vier Stunden. Geladen werden sollte der Lion-Akku nach jeder Fahrt, egal um wie viel Prozent er entladen wurde.
Zusätzlich zum konventionellen Rücktritt verfügt das Pedelec über je eine Scheibenbremse für das Vorder- bzw. das Hinterrad. Gute Bremsen sind für ein Pedelec besonders wichtig, da höhere Geschwindigkeiten bis 25km/h und darüber möglich sind.
Alle drei Bremssysteme verfügen über einen integrierten sog. „Kill-Schalter“, der beim Betätigen nur einer Bremse dafür sorgt, dass der Motor sofort abschaltet und nicht nachläuft!!
Die Nabenschaltung ist eine Acht-Gang-Nexus von Shimano, sie schaltet sich leicht und exakt, läuft vollkommen lautlos, ebenso wie der verschleißarme bürstenlose Motor.
Das Pedelec hat eine gefederte, je nach Körpergewicht einstellbare Sattelstütze und eine Federgabel, an der man über einen kleinen Hebel den Härtegrad einstellen kann.
Standard sind pannensichere Marathon-Leichtlaufreifen der Firma Schwalbe mit integrierten Seitenreflektoren, ein LED-Strahler für vorn, und für hinten ein Rücklicht mit Standlichtfunktion. Die Beleuchtung wird über den Akku betrieben. Sollte dieser im Dunkeln leer sein, ist am Hinterrad ein einzusätzlicher Dynamo als Seitenläufer verbaut.
Pedelecs müssen stabiler als normale Fahrräder sein, da sie höheren Belastungen standhalten müssen. Dies muss allerdings nicht zwangsläufig ein wesentlich höheres Gewicht bedeuten. So wiegen unsere Pedelecs ohne Akku 18,5 kg. Sie sind auch auf ebener Strecke ohne Unterstützung leicht zu fahren, und man spart Akkuleistung für Streckenabschnitte, wo man sie besser gebrauchen kann.
Für ein qualitativ höherwertiges Pedelec muss man wesentlich mehr Geld ausgeben, als für ein normales Fahrrad. So ist vom Kauf eines Pedelecs im Baumarkt oder beim Discounter abzuraten, denn an so einem Gerät hat man keine lange Freude. Gespart wird hier an allem, vor allem aber am Akku und der Motorsteuerung, da dies in der Regel die teuersten Teile sind.
Allerdings sind auch hier wie überall die Ansprüche sehr verschieden.
Ein gutes Pedelec bekommt man im Fachhandel ab 1.700 Euro aufwärts, wobei die Preisskala nach oben offen ist. Wenn man Glück hat, kann man günstiger auch das vorhergehende Modell bekommen, das sicherlich nicht schlechter als das Nachfolgemodell ist.
Wir konnten beobachten, dass sich häufig ältere Menschen von cleveren Verkäufern ein Hightechrad mit einer hochkomplizierten Kettenschaltung und weiterem Schnickschnack aufschwatzen lassen, das sie nicht bedienen, und in der Regel auch nicht brauchen können. Also Vorsicht! Und sich vor allem vorher klar machen, was man will und dann auch nutzt! Also Probefahren, Probefahren usw…

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

Ladezeit der Seite: 0.547 Sekunden

Wer ist online

Aktuell sind 27 Gäste und keine Mitglieder online