Das Wissen ist der Tod der Fantasie

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12 Jahre 7 Monate her - 12 Jahre 7 Monate her #1 von Arnold Flott
Das Wissen ist der Tod der Fantasie wurde erstellt von Arnold Flott
Das Wissen ist der Tod der Fantasie

Am Beispiel führt uns die Erkenntnis,
sicherlich zu mehr Verständnis.
Der Mann im Mond, der Brennholz trägt,
hat Fantasien angeregt.

Er entstammte einer Zeit,
in der der Mond unendlich weit.
Ob man dran glaubte oder nicht,
manchmal sah man ein Gesicht.

Doch vieles was man so berichtet,
wurd` dem Mond auch angedichtet.
So gab es Menschen hier im Land,
die wurden mondsüchtig genannt.

Sie stiegen aus den Schlafgemächern
und wandelten auf steilen Dächern.
Peterchens Mondfahrt hat vor allem,
unseren Kindern sehr gefallen.

Die schöne Zeit der Fantasie
war mit dem Moment perdu
als der Mensch im Forschungswahn
den Mond auf seiner Umlaufbahn
im Raumschiff angesteuert hat,
der erste Mensch den Mond betrat.

Seither wissen wir der Mond,
ist öd` und völlig unbewohnt;
doch was nützt`s uns das zu wissen,
wenn wir den Mann im Mond vermissen.

Als zweites Beispiel wär zu nennen,
unsre Erde, die wir kennen.
Es gibt nicht mehr die weißen Flecken,
die man bemüht war zu entdecken,
die uns` re Fantasie bewegten,
fremden Wesen zu begegnen,
die in ihren Urgestalten
unverändert dort erhalten.

Tiere, die längst ausgestorben,
die irgendwo vielleicht verborgen,
oder Menschen, die versteckt
man bis heute nicht entdeckt.

Wo gibt es heute noch Geschichten,
die von Entdeckungen berichten.
In der heut´gen Zeit entdeckt
man allenfalls noch ein Insekt
in irgendeinem fernen Land,
das man bisher noch nicht gekannt,
und bezeichnet dies Ereignis schon
aufgebauscht als Sensation.

Nachdem die Erde transparent,
man jedes Fleckchen von ihr kennt,
ist das Wissen zwar erweitert
doch ist die Fantasie gescheitert.

Auch im Glauben unbestritten
hat die Fantasie gelitten.
Die Bibel, die konstant bis jetzt,
seit Luther sie hat übersetzt,
die für jeden guten Christ
Trost und Lebenshilfe ist
stößt, seit neuester Erkenntnis
hier und da auf Unverständnis;
was am Ende dazu führt,
dass man sie neu interpretiert.

Der Inhalt wird geschickt gedreht
und doppelzüngig ausgelegt;
so sucht man früh‘re Wissenslücken
mit Trickserei zu überbrücken,
denn wer kannte damals schon
den Begriff „Evolution“,
und dass Darwin damit unerhört
die Schöpfungstheorie zerstört.

So ist der Glaube nun inzwischen,
‘ner Ernüchterung gewichen.
Nicht „glaube nur" ist angesagt,
es wird auch manches hinterfragt.

Die Fantasie, dass hoch im Himmel
es von guten Engeln wimmelt „
und ein Wesen droben thront,
das Böses straft und Gutes lohnt,
bemerkt die Religion empört
hat die NASA ihr zerstört.

So hat die Forschung über Nacht,
nichts als Zweifel uns gebracht,
Was nutzt uns da all unser Wissen,
wenn wir den „Lieben Gott“ vermissen.

Das schönste Rätsel steht zu lesen,
ist stets die Geburt gewesen,
man rätselte dreiviertel Jahr,
ob Mädchen oder Knabe gar
am End‘ das Licht der Welt erblickt.
Man versuchte manchen Trick,
meistens jenseits der Vernunft
lange vor der Niederkunft,
zu erfahren, zu ergründen,
was künftig wir im Bettchen finden.

Da hieß es im Bekanntenkreis,
die Essenslust sei ein Beweis.
Neigt die Frau zu Süßigkeiten,
kann sie ihr Kind in rosa kleiden.

Möcht‘ sie sich an Saurem laben,
deutet das auf einen Knaben.
Es war auch hier, wie stets im Leben,
mal stimmte es, mal ging‘s daneben.
man war freudig und gespannt,
wobei der Zufall Pate stand.

Heut‘ weiß man schon sehr früh genau
kauft man rosa oder blau.
Der Frauenarzt bestimmt den Fall,
im Handumdreh‘n per Ultraschall.

Wird heut‘ ein Schnuckelchen geboren
geht die Erwartung voll verloren.
Es ist fast wie beim Automat
wenn man den Schlitz gefunden hat
wirft man ein paar Münzen rein,
schaut ins Sichtfenster hinein
und weiß dann nach dem Knopfdruck prompt
was unten man heraus bekommt .

Das Wissen hat, wenn man‘s bedenkt,
auch hier die Fantasie verdrängt.
Was nützt uns da das frühe Wissen,
wenn wir Erwartungsfreude missen.

Die Fantasie, die Kindern blieb,
war der kleine Unterschied.
Es ahnten schon die kleinsten Knaben,
dass Mädchen etwas and‘ res haben
und die Mädchen ihrerseits
wussten meistens mehr bereits.

Sie hatten Knaben schon im stehn
heimlich Pipi machen sehn.
Ein jeder ging auf seine Weise
hierbei auf Entdeckungsreise,
um ‘ne Möglichkeit zu finden
das Geheimnis zu ergründen,
und vom Beginn an bis zum Ziel
war viel Fantasie im Spiel.

Heut‘ lernt man in der Schule schon
den Unterschied und die Funktion.
Auch Fernsehen bietet allemal
den Kindern Schulungsmaterial.

Kaum ein Film, der heut gedreht,
indem sich nicht ein Bett bewegt
und wer gern mehr erfahren hätt‘
surft als Kind im Internet.

Und nachdem sie alles wissen
selbst nichts mehr ergründen müssen
ist die Hemmung reduziert
und es wird früh schon ausprobiert
und eventuelle Folgen,
die ungewollt entstehen sollten,
hat die Pharmazie gebannt
indem die Pille sie erfand.

Keine Spur mehr von Moral
nichts ist heute noch normal.
Was nützt den Kindern all ihr Wissen
wenn sie Entdeckergeist vermissen.
Letzte Änderung: 12 Jahre 7 Monate her von Arnold Flott.

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