Schacht Brunnen, zufällig entdeckt,

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3 Jahre 11 Monate her - 3 Jahre 11 Monate her #1 von Bernd Offizier
Schacht Brunnen, zufällig entdeckt, wurde erstellt von Bernd Offizier
Geschätztes Baujahr zwischen 1600 und 1650
Wie man sieht, wurden später die Abwässer eingeleitet, vielleicht gemeinsam mit Fäkalien. Nach der Einführung des Kanalsystems wurde offenbar die Schicht,
zur Gruchsneutralisierung, mit Schutt und Sand abgedeckt.
Die ursprüngliche Tiefe lag wahrscheinlich über 25 Meter.
Die Stärke des Ziegelmauerwerks richtete sich nach der Brunnentiefe und war zwischen 30 bis 45 cm und höchstens 60 cm stark. Als Fundament diente ein Holzkranz mit einem Eisenring umspannt,
der auf eingerammten Holzpflöcken lagerte.

Im Spätmittelalter wurden bisweilen auch – wie beispielsweise bei der Standortsuche nach dem im 16. Jhd. bis 92 m in das Karstgebirge abgeteuften Brunnen von Betzenstein/Ofr. – die Bemühungen eines Wünschelrutengängers in Anspruch genommen; die Tatsache, dass man diesen Sachverständigen in den jeweiligen Urkunden zunächst als “den Künstler im Brunnen- und Wassersuchen”, danach als “Wasserabenteurer” und schließlich als “Wasserteufel” bezeichnete, mag für die Qualität seiner Bemühungen stehen (KOLBMANN 1973).

Errichtungsweise Bearbeiten
Um die Brunnenbauer mit Frischluft zu versorgen, wurde oft mittig im Brunnenschacht eine meist hölzerne Trennwand fast bis zur Sohle eingebaut, deren Ritzen mit Stroh und Pech möglichst luftundurchlässig verschlossen wurden. Über der einen Hälfte wurde sodann eine Feuerstelle errichtet, die ihre Luftzufuhr durch den entstandenen U-förmigen Kamin im Schacht erhielt, und damit einen kontinuierlichen Frischluftstrom durch die Schachtsohle bewirkte.


Gebot zur Brunnenreinigung
19.05.1658 Haltern, von der Kanzel öffentlich publiziert:
(...) unnd weiln der gantzen Bürgerschafft Heil unnd Wolfarth daran gelegenn, daß die Pütze (Brunnen) gangfertig sein, so solle auch ein jeder daran sein, damit sein Püttz gangfertig gemacht unnd reparirt werde. Welche nun deme also nit nachkommenn, sollen ihrer straff gewertigenn (...).



Unter Zuhilfenahme einer Pölzung (eine Art Einschalung) wurde ein Brunnenschacht im Quadrat bis zum Grundwaser gegraben. Erst dann wurde ab der Brunnensohle des Brunnens auf einer Unterlage ( Sech- oder achteckig gelegte Lärchen oder Eichenbohlen oder großen Findlingen= Brunnenschuh / Fundament) das Mauerwerk des Brunnens bis nach oben in Kreisform ausgeführt.

Eine Technik zur Luftzufuhr war wie folgt
über dem Brunnen wurde ein Feuer installiert.
Der Brunnen wurde durch eine Trennwand, die nicht ganz bis nach unten führte, in zwei Teile geteilt. Auf einer Hälfte des Brunnens wurde ein Feuer gemacht - und so erreichte man eine Luftzirkulation.
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Letzte Änderung: 3 Jahre 11 Monate her von Bernd Offizier.

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