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1920-2020 ein unzulässiger Vergleich
- Walter Gollhardt
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4 Jahre 10 Monate her - 4 Jahre 7 Monate her #1
von Walter Gollhardt
1920-2020 ein unzulässiger Vergleich wurde erstellt von Walter Gollhardt
Nun schreiben wir das Jahr 2020, für die Journalisten und in den Medien ein hochwillkommener Anlaß, nach vermeintlichen Analogien mit den zwanziger Jahren nach dem Ende des Ersten Weltkrieges 1918 zu suchen, bzw. solche zu konstruieren.
Ein untauglicher Versuch, denn wir Menschen der Jetztzeit blicken mit den Augen der Historiker auf diese vermeintlich so „Goldenen Zwanziger“ zurück, denn wir wissen, daß sie nicht gut ausgegangen sind diese „Zwanziger“, was die Menschen mittendrin damals allerdings nicht wissen konnten.
Es war nur eine kleine (Ober)Schicht, vor allem in Berlin, die die Umwälzungen und die dadurch entstehenden neuen Freiheiten in vollen Zügen ausleben konnten. Rückblickend war es aus unserer Sicht eher ein Tanz auf dem Vulkan!
Im übrigen Land fand eine politische Radikalisierung statt, im rechten Spektrum und auch im linken, die gemäßigten Kräfte, die einen demokratischen Staat, also eine Republik wollten, dazu eine Entmachtung der alten Eliten, fanden da nur begrenzt Gehör.
Und sie hatten schwer an der Legende zu tragen, daß die glorreiche Armee angeblich im Felde unbesiegt, durch den vermeintlichen „Dolchstoß“ in den Rücken aus der Heimat kapitulieren mußte, und es zum für das nun besiegte Deutschland zum Versailler Vertrag kam, mit einer Demilitarisierung, Gebietsverlusten und gewaltigen Reparationsleistungen an die Siegermächte. Dabei war Deutschland 1918 militärisch und auch wirtschaftlich am Ende, so daß nur noch die Kapitulation als die Ultima Ratio blieb, die aber die „Oberste Heeresleitung“ sich weigerte, selber in die Wege zu leiten.
Unterzeichnen durften die Kapitulation und den Versailler Vertrag bezeichnender Weise nicht diejenigen, die das Land in diese Niederlage geführt hatten, z. B. die Herren Hindenburg und Ludendorff, der Kaiser hatte sich ja noch schnell nach Holland abgesetzt, sondern Politiker vorrangig aus der SPD, denen man sehr schnell vor allem von rechts dafür das Etikett „Vaterlandslose Gesellen“ und „Erfüllungsgehilfen“ oder auch „Novemberverbrecher“ anheftete.
In dieser vergifteten und aufgeheizten Atmosphäre kam es trotz aller Widerstände zur Gründung der „Weimarer Republik“, der ersten Demokratischen Verfassung in Deutschland, leider mit dem Keim ihres späteren Untergangs versehen, nämlich der starken Position des Reichspräsidenten, eine Art Ersatzkaiser, der schalten und walten konnte, einmal über Notverordnungen, und er konnte z. B. jederzeit den Reichstag auflösen und Neuwahlen ansetzen. Und der letzte und schädlichste für die junge Demokratie hieß Hindenburg!
Erstaunlicherweise hatten die Jahre der Weimarer Republik bis zur Weltwirtschaftskrise 1929 tatsächlich ein wenig goldenen Glanz, denn es gab so etwas wie Stabilität, wirtschaftlich ging es bergauf und das zuvor geächtete Deutschland wurde in den Völkerbund, einem Vorläufer der heutigen Vereinten Nationen aufgenommen.
Doch nun ein wenig Spekulation:
Hätte man den arbeitslosen Ex- Meldegänger und Postkartenmaler namens Adolf Hitler nach dem Ende des Ersten Weltkrieges an der Kunstakademie in Wien angenommen, und nicht wegen mangelnder Begabung abgelehnt, bzw. wäre er beim Marsch auf die Feldherrenhalle in München unter den Toten gewesen, evtl. wäre die Weltgeschichte vollkommen anders verlaufen.
Hätte es vielleicht kein 1933 gegeben, möglicherweise keinen Holocaust, keinen Zweiten Weltkrieg.
Alles rein spekulativ, aber konstruierte Vergleiche sind auch für mich immer reizvoll, haben aber mit der Realität nur sehr wenig zu tun, wie eben der Vergleich 1920 mit 2020.
Ein untauglicher Versuch, denn wir Menschen der Jetztzeit blicken mit den Augen der Historiker auf diese vermeintlich so „Goldenen Zwanziger“ zurück, denn wir wissen, daß sie nicht gut ausgegangen sind diese „Zwanziger“, was die Menschen mittendrin damals allerdings nicht wissen konnten.
Es war nur eine kleine (Ober)Schicht, vor allem in Berlin, die die Umwälzungen und die dadurch entstehenden neuen Freiheiten in vollen Zügen ausleben konnten. Rückblickend war es aus unserer Sicht eher ein Tanz auf dem Vulkan!
Im übrigen Land fand eine politische Radikalisierung statt, im rechten Spektrum und auch im linken, die gemäßigten Kräfte, die einen demokratischen Staat, also eine Republik wollten, dazu eine Entmachtung der alten Eliten, fanden da nur begrenzt Gehör.
Und sie hatten schwer an der Legende zu tragen, daß die glorreiche Armee angeblich im Felde unbesiegt, durch den vermeintlichen „Dolchstoß“ in den Rücken aus der Heimat kapitulieren mußte, und es zum für das nun besiegte Deutschland zum Versailler Vertrag kam, mit einer Demilitarisierung, Gebietsverlusten und gewaltigen Reparationsleistungen an die Siegermächte. Dabei war Deutschland 1918 militärisch und auch wirtschaftlich am Ende, so daß nur noch die Kapitulation als die Ultima Ratio blieb, die aber die „Oberste Heeresleitung“ sich weigerte, selber in die Wege zu leiten.
Unterzeichnen durften die Kapitulation und den Versailler Vertrag bezeichnender Weise nicht diejenigen, die das Land in diese Niederlage geführt hatten, z. B. die Herren Hindenburg und Ludendorff, der Kaiser hatte sich ja noch schnell nach Holland abgesetzt, sondern Politiker vorrangig aus der SPD, denen man sehr schnell vor allem von rechts dafür das Etikett „Vaterlandslose Gesellen“ und „Erfüllungsgehilfen“ oder auch „Novemberverbrecher“ anheftete.
In dieser vergifteten und aufgeheizten Atmosphäre kam es trotz aller Widerstände zur Gründung der „Weimarer Republik“, der ersten Demokratischen Verfassung in Deutschland, leider mit dem Keim ihres späteren Untergangs versehen, nämlich der starken Position des Reichspräsidenten, eine Art Ersatzkaiser, der schalten und walten konnte, einmal über Notverordnungen, und er konnte z. B. jederzeit den Reichstag auflösen und Neuwahlen ansetzen. Und der letzte und schädlichste für die junge Demokratie hieß Hindenburg!
Erstaunlicherweise hatten die Jahre der Weimarer Republik bis zur Weltwirtschaftskrise 1929 tatsächlich ein wenig goldenen Glanz, denn es gab so etwas wie Stabilität, wirtschaftlich ging es bergauf und das zuvor geächtete Deutschland wurde in den Völkerbund, einem Vorläufer der heutigen Vereinten Nationen aufgenommen.
Doch nun ein wenig Spekulation:
Hätte man den arbeitslosen Ex- Meldegänger und Postkartenmaler namens Adolf Hitler nach dem Ende des Ersten Weltkrieges an der Kunstakademie in Wien angenommen, und nicht wegen mangelnder Begabung abgelehnt, bzw. wäre er beim Marsch auf die Feldherrenhalle in München unter den Toten gewesen, evtl. wäre die Weltgeschichte vollkommen anders verlaufen.
Hätte es vielleicht kein 1933 gegeben, möglicherweise keinen Holocaust, keinen Zweiten Weltkrieg.
Alles rein spekulativ, aber konstruierte Vergleiche sind auch für mich immer reizvoll, haben aber mit der Realität nur sehr wenig zu tun, wie eben der Vergleich 1920 mit 2020.
Letzte Änderung: 4 Jahre 7 Monate her von Walter Gollhardt.
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