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Bettler
- Walter Gollhardt
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8 Jahre 5 Monate her - 4 Jahre 7 Monate her #1
von Walter Gollhardt
Bettler wurde erstellt von Walter Gollhardt
Bettler, Obdachlose, Schnorrer……?
Möglicherweise ist es nur ein Gefühl, aber auf meinem täglichen Weg beobachte ich immer mehr Menschen beiderlei Geschlechts, die am Rand des Bürgersteigs sitzen, und die Vorüberhastenden um eine milde Gabe bitten.
Es gibt zu diesem Thema jede Menge Erhebungen, wissenschaftliche Arbeiten, Statistiken und Ähnliches, aber es liegt mir fern, mich da einzureihen.
Mir geht es um meinen persönlichen Eindruck, um mein Gefühl, daß es in den letzten Jahren mehr Menschen geworden sind, die am Rand des Bürgersteigs und damit am Rand unserer Gesellschaft um eine „Milde Gabe“ bitten.
Manche sind sicherlich Mitglieder der südosteuropäischen Bettlerbanden, die straff organisiert nicht auf eigene “Rechnung“, sondern für unsichtbare Hintermänner „arbeiten“, die ein Luxusleben in ihren Villen im Ausland führen.
Hinzu kommen die Spendensammler der großen Institutionen, wie z. B. des UN-Flüchtlingshilfswerkes und den vielen anderen Organisationen und NGOs.
Ich beobachte auch immer mehr „Verkäufer“, die Passanten eine Obdachlosenzeitung anbieten.
Auf meinem täglichen Weg begegne ich also sehr vielen Möglichkeiten, die Not von Mitmenschen zu lindern. Ein für mich moralische Dilemma und kaum zu lösen, denn im Hinterkopf lauert ja auch immer der Gedanke, daß die Not möglicherweise nur vorgetäuscht sein könnte, und das angeblich zu unterstützende Projekt für krebskranke Kinder vielmehr die eigene Tasche des eifrigen Sammlers ist.
Nun gibt es da, auch für mich, viele Möglichkeiten, wie ich denn reagieren könnte.
Ich könnte gesenkten Blicks und in einem großen Bogen um die präsentierte Not und das dargebotene Elend herumgehen, vielleicht mit einem schlechten Gewissen, aber hätte ich das nicht auch, da ich nun nicht allen etwas geben kann, ich also jemand auswählen muß?
Da erspähe ich endlich eine Möglichkeit, mich aus dem Dilemma zu befreien.
Da sitzt ein Mann mit zwei großen Hunden bescheiden etwas im Hintergrund, die gepflegt wirkenden Hunde liegen bequem auf einer Decke, er hat den unvermeidlichen Pappbecher für die Spenden vor sich stehen.
Sicherlich brauchen die Hunde Futter, also wäre eine Spende von 50 Cent doch angemessen, da der Pappbecher fast leer ist.
Im Geigenkasten des Straßenmusikers ein paar Plätze weiter liegt nach meinem Eindruck doch schon genug Geld.
Kurz entschlossen werfe ich das Geldstück in den Becher, ernte ein „Dankeschön“, und setze meinen Weg fort.
Inzwischen ist es mir zur Gewohnheit geworden, jeden Tag an „meinem“ Bettler vorbeizugehen, meine Spende in seinen Pappbecher zu legen, und dafür einen freundlichen Dank zu bekommen.
Natürlich weiß ich nicht, was der Bettler mit meinem und dem Geld der anderen tut, aber muß ich das überhaupt wissen?
An einem schönen sonnigen Morgen gehe ich wieder den gewohnten Weg, und der bzw. sein Platz ist leer. Wo ist er, was kann passiert sein, ist er vielleicht krank geworden, oder ist er nur weitergezogen?
Vielleicht hätte ich ihn ansprechen sollen, nach seinem Namen fragen können, denn dann hätte er für mich ein Gesicht bekommen, wäre eine Persönlichkeit geworden.
Ich habe es unterlassen, da ich keine Lust hatte, mir eine jammervolle Geschichte über das Scheitern und die Schuld der Anderen und die widrigen Umstände des bzw. seines Lebens anhören zu müssen.
Ich habe ihn, seine Hunde und den Pappbecher für die milden Gaben nie wieder gesehen.
Möglicherweise ist es nur ein Gefühl, aber auf meinem täglichen Weg beobachte ich immer mehr Menschen beiderlei Geschlechts, die am Rand des Bürgersteigs sitzen, und die Vorüberhastenden um eine milde Gabe bitten.
Es gibt zu diesem Thema jede Menge Erhebungen, wissenschaftliche Arbeiten, Statistiken und Ähnliches, aber es liegt mir fern, mich da einzureihen.
Mir geht es um meinen persönlichen Eindruck, um mein Gefühl, daß es in den letzten Jahren mehr Menschen geworden sind, die am Rand des Bürgersteigs und damit am Rand unserer Gesellschaft um eine „Milde Gabe“ bitten.
Manche sind sicherlich Mitglieder der südosteuropäischen Bettlerbanden, die straff organisiert nicht auf eigene “Rechnung“, sondern für unsichtbare Hintermänner „arbeiten“, die ein Luxusleben in ihren Villen im Ausland führen.
Hinzu kommen die Spendensammler der großen Institutionen, wie z. B. des UN-Flüchtlingshilfswerkes und den vielen anderen Organisationen und NGOs.
Ich beobachte auch immer mehr „Verkäufer“, die Passanten eine Obdachlosenzeitung anbieten.
Auf meinem täglichen Weg begegne ich also sehr vielen Möglichkeiten, die Not von Mitmenschen zu lindern. Ein für mich moralische Dilemma und kaum zu lösen, denn im Hinterkopf lauert ja auch immer der Gedanke, daß die Not möglicherweise nur vorgetäuscht sein könnte, und das angeblich zu unterstützende Projekt für krebskranke Kinder vielmehr die eigene Tasche des eifrigen Sammlers ist.
Nun gibt es da, auch für mich, viele Möglichkeiten, wie ich denn reagieren könnte.
Ich könnte gesenkten Blicks und in einem großen Bogen um die präsentierte Not und das dargebotene Elend herumgehen, vielleicht mit einem schlechten Gewissen, aber hätte ich das nicht auch, da ich nun nicht allen etwas geben kann, ich also jemand auswählen muß?
Da erspähe ich endlich eine Möglichkeit, mich aus dem Dilemma zu befreien.
Da sitzt ein Mann mit zwei großen Hunden bescheiden etwas im Hintergrund, die gepflegt wirkenden Hunde liegen bequem auf einer Decke, er hat den unvermeidlichen Pappbecher für die Spenden vor sich stehen.
Sicherlich brauchen die Hunde Futter, also wäre eine Spende von 50 Cent doch angemessen, da der Pappbecher fast leer ist.
Im Geigenkasten des Straßenmusikers ein paar Plätze weiter liegt nach meinem Eindruck doch schon genug Geld.
Kurz entschlossen werfe ich das Geldstück in den Becher, ernte ein „Dankeschön“, und setze meinen Weg fort.
Inzwischen ist es mir zur Gewohnheit geworden, jeden Tag an „meinem“ Bettler vorbeizugehen, meine Spende in seinen Pappbecher zu legen, und dafür einen freundlichen Dank zu bekommen.
Natürlich weiß ich nicht, was der Bettler mit meinem und dem Geld der anderen tut, aber muß ich das überhaupt wissen?
An einem schönen sonnigen Morgen gehe ich wieder den gewohnten Weg, und der bzw. sein Platz ist leer. Wo ist er, was kann passiert sein, ist er vielleicht krank geworden, oder ist er nur weitergezogen?
Vielleicht hätte ich ihn ansprechen sollen, nach seinem Namen fragen können, denn dann hätte er für mich ein Gesicht bekommen, wäre eine Persönlichkeit geworden.
Ich habe es unterlassen, da ich keine Lust hatte, mir eine jammervolle Geschichte über das Scheitern und die Schuld der Anderen und die widrigen Umstände des bzw. seines Lebens anhören zu müssen.
Ich habe ihn, seine Hunde und den Pappbecher für die milden Gaben nie wieder gesehen.
Letzte Änderung: 4 Jahre 7 Monate her von Walter Gollhardt. Grund: Rechtschreibfehler
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