Vertrauen

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9 Jahre 7 Monate her - 9 Jahre 7 Monate her #1 von Bernd Offizier
Bernd Offizier antwortete auf Vertrauen
Lieber Walter,
ich sprach auch von einer generellen Sicherheit. Z. B. - wenn der noch allein verbleibende Pilot im Cockpit ohnmächtig wird und dabei einem eingehenden Funkspruch nicht sofort Folge leisten kann, wird die Sicherheit leichtsinnig aufs Spiel gesetzt.

Ich habe selbst schon Gefahrenmomente über den Pyrenäen und über der Nordsee durch Funkblockierungen erlebt. In diesem Moment, auch bzgl. des Verkehrs, sehen vier Augen mehr als zwei.

Einem Fastzusammenstoß konnten wir nur entgehen, indem wir blitzartig zu zweit den Autopilot überrissen haben. Wir kamen von Tempelhof, flogen über den Wolken und ein Airliner kam von links oben. Ok, wir kamen von rechts, nur, hätte uns das genützt?- Also, nicht nur mit dem "ZWEITEN" sieht man besser, sondern mit einem zweiten im Cockpit sieht und hört mehr. Vielleicht lebt Mann und Frau auch länger.

Fastzusammenstöße und Unsicherheiten im Cockpit werden normal unter den Teppich gekehrt.
Letzte Änderung: 9 Jahre 7 Monate her von Bernd Offizier.

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9 Jahre 7 Monate her - 4 Jahre 7 Monate her #2 von Walter Gollhardt
Walter Gollhardt antwortete auf Vertrauen
Lieber Bernd,

ich teile Deine Auffassung, daß es gewisse Änderungen in Richtung mehr Sicherheit geben muß.
Allerdings glaube ich nicht, daß wir soziale Probleme, und damit scheinen wir es ja soweit wir es bis jetzt wissen zu tun zu haben, mit der „richtigen“ Technologie lösen können. So technikgläubig bin ich, trotz beruflicher Vorbelastung nicht.

Die elektronisch zu verriegelnde gepanzerte Tür zum Cockpit wurde ja nach 2001 nachgerüstet, um die Piloten gegen Angreifer von außen, also aus dem Passagierraum zu schützen. Im aktuellen Fall befand sich aber der „Angreifer“ bereits in Gestalt des Copiloten im Inneren des Cockpits, und damit waren alle Sicherheitseinrichtungen ausgehebelt.

Auch eine zweite Person im Cockpit ändert nichts daran, daß es eine hundertprozentige Sicherheit niemals geben wird. Der Absturz der Maschine der Ägyptischen Airline 1999 zeigt, daß der Chefpilot den absichtlich durch den Copiloten herbeigeführten Absturz nicht verhindern konnte, obwohl beide auf ihren Plätzen saßen, und der eine die Maschine nach unten drückte, und der andere versuchte, sie wieder nach oben zu ziehen.

Den Leuten, die einer weiteren Automatisierung in Cockpit das Wort reden, möchte ich entgegenhalten, daß ja schon vereiste Sensoren bereits ebenfalls ein Passagierflugzeug über dem Atlantik zum Absturz gebracht haben, da der Autopilot auf Grund falscher Informationen die Maschine in eine nicht mehr korrigierbare instabile Lage gebracht hatte. Für mich ist es entscheidend, daß trotz aller Technik immer noch der Mensch in der Lage sein muß einzugreifen.

Ein System, das den Menschen prinzipiell als Schwachstelle betrachtet, ist für mich unmenschlich. Es gibt nämlich einen gravierenden Unterschied zwischen der tatsächlichen Sicherheit und dem Sicherheitsgefühl.
Letzte Änderung: 4 Jahre 7 Monate her von Walter Gollhardt.

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9 Jahre 7 Monate her - 9 Jahre 7 Monate her #3 von Bernd Offizier
Bernd Offizier antwortete auf Vertrauen
Lieber Walter,
Ja, unser Vertrauen ist oft grenzenlos. Allerdings kann man durch Vorsichtsmaßnahmen Vertrauen oft eingrenzen und mit verbesseter Sicherheit ersetzen.

Meines Wissens ist es bei einigen ausländischen Fluggesellschaften üblich, dass bevor ein Pilot das Cockpit verlässt, ein anders Besatzungsmitglied ins Cockpit geht.

Einigen Flugsicherheitsbehörden: 'Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!'; 'Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!'; 'Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!'; 'Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!'; 'Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!'; 'Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!', und der Vereinigung Cockpit, habe ich am, Do. 26.03.2015, folgendes gemailt:

Sehr geehrte Damen und Herrn,
auch ich, als langjähriger Privatpilot, bin fassungslos. Leider passieren auch mir Dinge, die ich verbessern muss.

Nach meiner Meinung müsste, bevor ein Pilot das Cockpit verlässt, vorher ein Flugbegleiter, der mit einem gewissen Handling geschult und vertraut ist, in der Kanzel sein. Hierdurch würde auch die Sicherheit generell erhöht.
Letzte Änderung: 9 Jahre 7 Monate her von Bernd Offizier.

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9 Jahre 7 Monate her - 4 Jahre 7 Monate her #4 von Walter Gollhardt
Vertrauen wurde erstellt von Walter Gollhardt
Der mutmaßlich absichtlich vom Kopiloten des A 320 herbeigeführte Absturz über den französischen Alpen führt uns das Dilemma vor Augen, in dem wir Menschen uns tagtäglich, ja fast jede Sekunde unseres Daseins befinden, nämlich das Vertrauen in andere, uns meist unbekannte Menschen, z. B. das Vertrauen des Beifahrers im Auto, daß der Mensch am Steuer schon alles richtig machen wird, und wir wohlbehalten am Ziel ankommen werden.

Das alle Fahrer des entgegenkommenden Verkehres ebenfalls aufmerksam und nicht alkoholisiert sind, oder unter Drogen stehen, und gerade keine Mails in ihr Smartphone eintippen, oder das Navi bedienen, und dann blind unterwegs in den Gegenverkehr rauschen.

Oder in einem der entgegenkommenden Autos jemand mit Suizidgedanken sitzt, dem es egal ist, ob bei dem Frontalcrash auch andere umkommen.

Ob es nun ein Busfahrer, ein Lokführer, ein Arzt oder eben der Pilot eines Flugzeuges ist, immer müssen wir Vertrauen in die Fähigkeiten anderer und fremder Menschen haben, ohne selber die Chance zu haben, irgendwie eingreifen zu können.

Es ist, hervorgerufen durch das aktuelle Geschehen, dieses Gefühl des „Ausgeliefert Seins“, das inzwischen viele Menschen nachdenklich macht, und dies nicht nur, wenn sie am Flughafen im Augenblick mit einem mulmigen Gefühl im Bauch in das nächste Flugzeug steigen.

Und nach dem Schock und der Trauer wird die Frage nach der Schuld gestellt werden. Kann man so etwas verhindern, und wenn ja wie??

Eine Erkenntnis gibt es aber jetzt schon. Die totale Sicherheit ohne ein gewisses Restrisiko wird es nie geben!
Insofern wird es auch in der Zukunft nicht ohne Vertrauen in die Fähigkeiten und die Zuverlässigkeit anderer Menschen gehen.
Letzte Änderung: 4 Jahre 7 Monate her von Walter Gollhardt.

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