Folgegedanken zum Thema "Keine Liebe, kein Leben"

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1 Jahr 6 Monate her #1 von Gerti Köhler
Wie wunderschön so etwas zu lesen. Es geht ans Herz und macht auch Mut! Danke, dass Du uns daran teilhaben lässt!

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1 Jahr 7 Monate her - 1 Jahr 7 Monate her #2 von Elisabeth Köllges
Folgegedanken zum Thema "Keine Liebe, kein Leben" wurde erstellt von Elisabeth Köllges
Diese Frage stellte Bernd in den Raum und drei Beiträge sind dazu hier zu lesen.
Jedoch ließ mich das Thema nicht los und folgende Gedanken und Erlebnisse begleiteten mich tagelang, so habe ich sie nun niedergeschrieben:

Einen besonderen Platz nimmt bei mir die „Liebe im Alter“ ein.

Wie oft höre ich Klagen über Unfrieden, Zankereien, eingeschnappt sein, Beleidigungen, freudloses Nebeneinander, Überdruss im Zusammenleben!

„Immer macht sie!“ „Warum sagt er immer?“, oder ähnliche Bemerkungen.
Aber auch Sprachlosigkeit! Tagelanges Schweigen vermiesen das Zusammenleben.

Muss so das Gefühl enden, das einmal „der Himmel auf Erden“ war?

Ich weiß, manchmal ist es so. Die Gründe dafür sind vielfältig, genau wie die Schuldsuche und
-zuweisung.
Gehen wir einfach davon aus: Niemals ist nur eine(r) allein dafür verantwortlich.
Und von außen ist es auch nicht heilbar. Leider.
Aber es geht auch anders!
Ja, ich habe es erleben dürfen:
Liebe zwischen miteinander alt gewordenen
(Ehe)Paaren zum Beispiel, die nicht unbedingt
viel miteinander reden, „weil ja schon alles gesagt ist“.
Dennoch ist die Liebe spürbar,
in einer leichten Berührung im Vorübergehen,
einem verständnisvollen Lächeln bei einer
Bemerkung zum Tagesgeschehen,
einem „Pass auf dich auf!“
„Hast du deine Tropfen genommen?“
Außer der Reihe steht das Lieblingsessen auf dem Tisch.
Gedeckter Tisch. Beim Spaziergang finden sich automatisch die Hände und zum Einschlafen auch. Nichts Großes, Weltbewegendes. Aber das Gefühl ist da: „Wie gut, dass es dich (für mich) gibt!“

Nein, langweilig ist das nicht, denn auch in dieser Beziehung gibt es hin und wieder Unstimmigkeit, ein missverstandenes Wort, eine abwertende Geste, „Lass mich in Ruhe!“ Eine kleine Auszeit von der Idylle...

Nur lange währt so ein Zustand nicht, weil einem der beiden, wie selbstverständlich, die vertraute Geste, das versöhnliche Wort einfällt...

Ohne Liebe gibt es kein Leben! Und endet eines der Leben, bleibt die Liebe in der Erinnerung.

*

Aber auch das habe ich einige Jahre später erleben dürfen:

Mein Partner und ich, beide bereits weit in den Siebzigern, waren einmal wieder in einer fremden Stadt unterwegs. Einige Sehenswürdigkeiten hatten wir bereits „absolviert“ - und nun standen wir an einer Straßenecke und beratschlagten, welches unser nächstes Ziel sein sollte.

Weil ich bereits etwas erschöpft war, lehnte ich mich leicht gegen meinen Begleiter und er legte seinen Arm um mich. Da kam eine Dame, ich schätze sie so auf Mitte Fünfzig, auf uns zu und sagte: „Ich muss sie einfach ansprechen, sie geben so ein schönes Bild ab: zwei ältere Menschen, so vertraut und liebevoll miteinander. Das hat mein Herz erwärmt. Leider werde ich das nicht erleben dürfen.“

Bevor wir etwas erwidern konnten, winkte sie uns zu und bog in die nächste Straße ein.
Gern hätten wir ihr gesagt, dass auch wir beide uns,
Jahre zuvor, nicht vorgestellt haben,
so etwas noch einmal erleben zu dürfen...

Ob es sie hoffnungsvoll gestimmt hätte?
Vielleicht hat sie ja inzwischen auch erfahren dürfen,
dass es Liebe,
Geborgenheit und Glück auch im fortgeschrittenen
Alter (noch einmal) geben kann.
Ich wünsche es ihr – sie war (ist) ja noch jung! :-)
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Letzte Änderung: 1 Jahr 7 Monate her von Bernd Offizier.
Folgende Benutzer bedankten sich: Bernd Offizier, Gerti Köhler

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