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- Heidi Engler
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9 Jahre 8 Monate her #1
von Heidi Engler
Heidi Engler antwortete auf Älter werden
Tolle Beiträge!!!
Walter Gollhardt spricht mir aus dem Herzen.
Wunderbare Beiträge zur Gesellschaft, Arbeitswelt und Reisen.
Ich hoffe es gibt noch viel von ihm zu Lesen.
Auch wenn wenn es schwierige Kost ist.
Danke
Heidi Engler
Walter Gollhardt spricht mir aus dem Herzen.
Wunderbare Beiträge zur Gesellschaft, Arbeitswelt und Reisen.
Ich hoffe es gibt noch viel von ihm zu Lesen.
Auch wenn wenn es schwierige Kost ist.
Danke
Heidi Engler
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- Bernd Offizier
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9 Jahre 8 Monate her - 9 Jahre 8 Monate her #2
von Bernd Offizier
Bernd Offizier antwortete auf Älter werden
Lieber Walter,
in Deinem Artikel schreibst Du bestimmt vielen aus der Seele.
Den Irrweg den Du beschreibst wird heute, dem 17.03.15. in einem Interview, zu lesen in der „Bild“, von unserem Altkanzler Schröder auch als "keine gute Entscheidung" beurteilt.
Für junge Leute vielleicht nicht vorstellbar, im Laufe des Lebens entwickelt sich für manche der der Arbeitsplatz als zweites Wohnzimmer. Jedoch bei Erreichen der Altersgrenze werden sie herausgeschmissen und sind auf einmal „Heimatvertriebene“.
Entstehung von psychischen Schäden, über, dass „nicht mehr gebraucht werden“, wird wohl bei der Gesetzgebung nicht, oder nicht ausreichend nachgedacht.
Wohl denen, die nachfolgende Beschäftigungen finden, den „Wohnzimmereffekt“ nicht hatten, oder, sich nach dem Ruhestand gesehnt haben.
in Deinem Artikel schreibst Du bestimmt vielen aus der Seele.
Den Irrweg den Du beschreibst wird heute, dem 17.03.15. in einem Interview, zu lesen in der „Bild“, von unserem Altkanzler Schröder auch als "keine gute Entscheidung" beurteilt.
Für junge Leute vielleicht nicht vorstellbar, im Laufe des Lebens entwickelt sich für manche der der Arbeitsplatz als zweites Wohnzimmer. Jedoch bei Erreichen der Altersgrenze werden sie herausgeschmissen und sind auf einmal „Heimatvertriebene“.
Entstehung von psychischen Schäden, über, dass „nicht mehr gebraucht werden“, wird wohl bei der Gesetzgebung nicht, oder nicht ausreichend nachgedacht.
Wohl denen, die nachfolgende Beschäftigungen finden, den „Wohnzimmereffekt“ nicht hatten, oder, sich nach dem Ruhestand gesehnt haben.
Letzte Änderung: 9 Jahre 8 Monate her von Bernd Offizier.
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- Walter Gollhardt
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9 Jahre 8 Monate her - 4 Jahre 7 Monate her #3
von Walter Gollhardt
Älter werden wurde erstellt von Walter Gollhardt
Wir werden immer älter, und ich empfinde diesen Umstand als eine positive Entwicklung in der Geschichte der Menschheit auf unserer Erde, die nach kosmischen Maßstäben gemessen noch keinen langen Zeitraum umfaßt. Nach unseren menschlichen Maßstäben aber sehr wohl.
Ich teile nicht die Unkenrufe vieler Wissenschaftler und auch etlicher Politiker, daß es sich hier um ein kaum lösbares gesellschaftliches Problem handeln würde. Im Gegenteil!
Daß eine unweigerlich alternde Gesellschaft wie die unsere eben auch Chancen und viele Entwicklungsmöglichkeiten bietet, zeigt ein Blick auf eine im Durchschnitt noch ältere Gesellschaft als die unsere, nämlich auf die in Japan. Die fortschreitende technische Entwicklung bietet alten Menschen in zunehmendem Maße immer mehr Möglichkeiten, weiterhin aktiv am Leben teilzunehmen. Und hier sind die Innovationen noch lange nicht ausgeschöpft.
Ich möchte gewiß nicht in die Vergangenheit zurück, aber das häufige Negieren alter Menschen, die Entwertung und damit die Nichtnutzung der nicht hoch genug einzuschätzenden Ressource Lebenserfahrung gibt mir doch zu denken. Insofern halte ich ein vorzeitiges komplettes Ausscheiden aus dem aktiven Arbeitsleben für einen teuren Irrweg, denn damit verschwindet wertvolles Wissen und Können ersatzlos aus unserer Wirtschaft. Vielmehr sollte Geld in altersgerechte Arbeitsplätze investiert werden, um Älteren den von vielen gewünschten längeren Verbleib am Arbeitsplatz zu ermöglichen. Denkbar wäre auch ein gleitender Übergang in den Ruhestand, denn erfolgreiche Unternehmen sind u. A. nur deshalb erfolgreich, weil das zahlenmäßige Verhältnis zwischen Alt und Jung stimmt.
Selbstverständlich ist es ein Vorrecht der Jugend alles besser zu wissen, aber wir könnten uns viele Irrwege, Fehler und auch Selbstüberschätzungen ersparen, wenn der Gedanken- und Ideenaustausch zwischen den Generationen besser, oder eben überhaupt funktionieren würde. Da gilt es noch viele Vorbehalte und Vorurteile auf beiden Seiten aus dem Weg zu räumen.
Natürlich ist es eine „Binsenweisheit“, daß der Mensch aus der Geschichte nichts lernt, und jede Generation wieder ihre eigenen Erfahrungen sammeln muß, aber müssen wir wirklich alle Fehler der Vergangenheit bis zur bitteren Neige wiederholen?
Daß sich die Geschichte nicht bis auf I-Tüpfelchen wiederholt, ist die nächste „Binsenweisheit“, allerdings sind wir drauf und dran, in den aktuellen Krisen, im Nahen Osten, in Afrika, in der Ukraine und innerhalb der EU die Fehler aus der Vergangenheit in leicht abgewandelter Form zu wiederholen. Und leider sind die Menschen mit bewußten Erfahrungen und Erinnerungen aus dem Zweiten Weltkrieg und dem folgenden Kalten Krieg entweder inzwischen gestorben, oder sie sind zu alt und zu wenige, um sich noch Gehör verschaffen zu können. Nur so ist es u. A. zu erklären, daß es 70 Jahre nach dem Ende der Barbarei des Zweiten Weltkrieges mit über fünfzig Millionen Toten wieder möglich ist, Grenzen in Europa weitgehend folgenlos und mit militärischer Gewalt zu verschieben.
Zum Abschluß noch etwas, das ich einfach schizophren finde, denn in der Werbung in allen Medien kommt der alte Mensch einfach nicht vor. Wenn alte Menschen schon einmal nicht zu umgehen sind, dann sind es junge Menschen, oder besser gesagt „Junge Alte“, Denglish auch „Best Ager“ genannt, die ein Maskenbildner für den Film oder den Fototermin entsprechend „hergerichtet“ hat. Wenn das alles nicht hilft, verwendet man anschließend dann noch ein Bildbearbeitungsprogramm. Man muß sich nur einmal die Bilder auf den Wahlplakaten unserer meist auch nicht mehr so jungen Politiker anschauen, um den Eindruck zu gewinnen, daß so glatt und faltenlos und nichtssagend kein lebendiger Mensch aussieht!! Dies ist der Nährboden für die Tatsache, daß nicht nur alte, sondern auch sehr junge Menschen mit Hilfe der plastischen Chirurgie beginnen an ihrem Gesicht oder Körper „herumzuschnitzen“.
Auch geht man heute nicht mehr in den Ruhestand, sondern lieber in den sog. „Unruhestand“, was für eine von Journalisten erfundene schwachsinnige Bezeichnung für den Umstand, daß heute viele Menschen älter und auch länger fit und beweglich bleiben. Allerdings nehmen die meisten diese Bezeichnung gerne hin, denn sie vermittelt der Umwelt den trügerischen Eindruck, daß man auch im höheren Alter noch irgendwie dazugehören würde, also noch nicht so ganz aus dem Rennen ist. So kann das „Altwerden“ im Extremfall für den Betroffenen auch zu einem Problem werden, denn alt wird der Mensch von ganz alleine, und ob er es möglicherweise als eine weitere Chance in seinem Leben begreift und annimmt, hängt alleine von ihm selber ab.
Ich teile nicht die Unkenrufe vieler Wissenschaftler und auch etlicher Politiker, daß es sich hier um ein kaum lösbares gesellschaftliches Problem handeln würde. Im Gegenteil!
Daß eine unweigerlich alternde Gesellschaft wie die unsere eben auch Chancen und viele Entwicklungsmöglichkeiten bietet, zeigt ein Blick auf eine im Durchschnitt noch ältere Gesellschaft als die unsere, nämlich auf die in Japan. Die fortschreitende technische Entwicklung bietet alten Menschen in zunehmendem Maße immer mehr Möglichkeiten, weiterhin aktiv am Leben teilzunehmen. Und hier sind die Innovationen noch lange nicht ausgeschöpft.
Ich möchte gewiß nicht in die Vergangenheit zurück, aber das häufige Negieren alter Menschen, die Entwertung und damit die Nichtnutzung der nicht hoch genug einzuschätzenden Ressource Lebenserfahrung gibt mir doch zu denken. Insofern halte ich ein vorzeitiges komplettes Ausscheiden aus dem aktiven Arbeitsleben für einen teuren Irrweg, denn damit verschwindet wertvolles Wissen und Können ersatzlos aus unserer Wirtschaft. Vielmehr sollte Geld in altersgerechte Arbeitsplätze investiert werden, um Älteren den von vielen gewünschten längeren Verbleib am Arbeitsplatz zu ermöglichen. Denkbar wäre auch ein gleitender Übergang in den Ruhestand, denn erfolgreiche Unternehmen sind u. A. nur deshalb erfolgreich, weil das zahlenmäßige Verhältnis zwischen Alt und Jung stimmt.
Selbstverständlich ist es ein Vorrecht der Jugend alles besser zu wissen, aber wir könnten uns viele Irrwege, Fehler und auch Selbstüberschätzungen ersparen, wenn der Gedanken- und Ideenaustausch zwischen den Generationen besser, oder eben überhaupt funktionieren würde. Da gilt es noch viele Vorbehalte und Vorurteile auf beiden Seiten aus dem Weg zu räumen.
Natürlich ist es eine „Binsenweisheit“, daß der Mensch aus der Geschichte nichts lernt, und jede Generation wieder ihre eigenen Erfahrungen sammeln muß, aber müssen wir wirklich alle Fehler der Vergangenheit bis zur bitteren Neige wiederholen?
Daß sich die Geschichte nicht bis auf I-Tüpfelchen wiederholt, ist die nächste „Binsenweisheit“, allerdings sind wir drauf und dran, in den aktuellen Krisen, im Nahen Osten, in Afrika, in der Ukraine und innerhalb der EU die Fehler aus der Vergangenheit in leicht abgewandelter Form zu wiederholen. Und leider sind die Menschen mit bewußten Erfahrungen und Erinnerungen aus dem Zweiten Weltkrieg und dem folgenden Kalten Krieg entweder inzwischen gestorben, oder sie sind zu alt und zu wenige, um sich noch Gehör verschaffen zu können. Nur so ist es u. A. zu erklären, daß es 70 Jahre nach dem Ende der Barbarei des Zweiten Weltkrieges mit über fünfzig Millionen Toten wieder möglich ist, Grenzen in Europa weitgehend folgenlos und mit militärischer Gewalt zu verschieben.
Zum Abschluß noch etwas, das ich einfach schizophren finde, denn in der Werbung in allen Medien kommt der alte Mensch einfach nicht vor. Wenn alte Menschen schon einmal nicht zu umgehen sind, dann sind es junge Menschen, oder besser gesagt „Junge Alte“, Denglish auch „Best Ager“ genannt, die ein Maskenbildner für den Film oder den Fototermin entsprechend „hergerichtet“ hat. Wenn das alles nicht hilft, verwendet man anschließend dann noch ein Bildbearbeitungsprogramm. Man muß sich nur einmal die Bilder auf den Wahlplakaten unserer meist auch nicht mehr so jungen Politiker anschauen, um den Eindruck zu gewinnen, daß so glatt und faltenlos und nichtssagend kein lebendiger Mensch aussieht!! Dies ist der Nährboden für die Tatsache, daß nicht nur alte, sondern auch sehr junge Menschen mit Hilfe der plastischen Chirurgie beginnen an ihrem Gesicht oder Körper „herumzuschnitzen“.
Auch geht man heute nicht mehr in den Ruhestand, sondern lieber in den sog. „Unruhestand“, was für eine von Journalisten erfundene schwachsinnige Bezeichnung für den Umstand, daß heute viele Menschen älter und auch länger fit und beweglich bleiben. Allerdings nehmen die meisten diese Bezeichnung gerne hin, denn sie vermittelt der Umwelt den trügerischen Eindruck, daß man auch im höheren Alter noch irgendwie dazugehören würde, also noch nicht so ganz aus dem Rennen ist. So kann das „Altwerden“ im Extremfall für den Betroffenen auch zu einem Problem werden, denn alt wird der Mensch von ganz alleine, und ob er es möglicherweise als eine weitere Chance in seinem Leben begreift und annimmt, hängt alleine von ihm selber ab.
Letzte Änderung: 4 Jahre 7 Monate her von Walter Gollhardt.
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