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An der Bushaltestelle 3,
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8 Monate 3 Tage her - 7 Monate 2 Wochen her #1
von Inge Nölke
Diesmal warteten eine Menge Leute auf den Bus.
Einige kannte ich bereits und wir unterhielten uns, bis ihr Bus vorfuhr. Meiner war, wie meist, gerade weg.
Eine junge Mutter hatte offensichtlich Probleme, ihren kleinen Jungen zu beruhigen. Der Kleine, ich schätze ihn auf 2 Jahre, wurde immer quengeliger. Außerdem war noch ein Mädchen, schätzungsweise 3 Jahre, bei der Mutter. Dieses Kind ließ sich von der unruhigen Situation anstecken und wollte nur noch weg.
Immer wieder erklärte die Mutter, dass der Bus bald käme und sie nach Hause bringen würde.
"Es dauert jetzt nicht mehr lange."
Aber der Bus hatte kein Mitleid mit der gestressten Mutter und den offensichtlich leidenden Kindern, die immer unruhiger wurden und kaum noch zu bändigen waren.
Sie taten mir leid; ich komnte es nicht mehr mit ansehen und bot an, das kleine Mädchen an die Hand zu nehmen und aufzupassen, dass es nicht auf die Straße läuft. Dann konnte die Mutter sich dem Jungen widmen, von dem ich annahm, er sei krank.
Dankbar nahm die Frau meine Hilfe an.
Natürlich wolte das Mädchen nicht an die Hand einer Fremden, ich sah aber keine andere Möglichkeit, die Kleine von der Straße fernzuhalten.
Für irgendwelche Ablenkungen durch Kinderspiele war der Platz an der Haltestelle zu knapp. "Ich sehe was das du nicht siehst" blieb erfolglos. Malsachen oder Ähnliches zur Unterhaltung von Kindern hatte niemand dabei.
Als der Junge wieder zu jammern anfing, fragte ich, was dem Kind denn
fehlte.
"Er muss dringend Pipi machen." lautete die für mich verblüffende Antwort.
"Warum lassen sie ihn denn nicht irgendwo machen?" meinte ich.
Das wäre zu umständlich mit beiden Kindern, der Kleine ging nicht auf fremde Toiletten und sie würden dann auch noch den Bus verpassen, der nur jede Stunde kommt.
Wieder jammerte der arme Junge. Seine Not konnte ich gut nachvollziehen.
"Das Mädchen halte ich hier und sie gehen mit dem Jungen da vorne ins Gebüsch!" war mein Ratschlag im Befehlston.
"Das kann ich nicht machen, dann bekomme ich Ärger."
Da ich mich mit der Kleinen beruhigend unterhalten hatte, saß sie mittlerweile brav an meiner Hand.
Langsam wurde ich ungeduldig.
"Wenn jemand Ärger bereitet, dann schicken sie ihn zu mir. Ich regele das!"
Offensichtlich konnte ich sie dann doch endlich überzeugen.
Denn die Frau ging mit dem Jungen ins Gebüsch.
Hoffentlich kommt jetzt nicht ausgerechnet ihr Bus. Das wäre doof.
Jeder Hund kann fast überall Pipi machen - ging es mir durch den Kopf - und bei einem Kind in Not soll das nicht möglich sein? Wer würde sich da beschweren?
Sollte nur jemand kommen. Ich war geladen. Dem würde ich was erzählen. Der konnte sich warm anziehen.
Was würde ich wirklich sagen?
Mir würde sicher was Passendes einfallen. Hoffentlich.
Es kamen aber nur Mutter und Kind erleichtert und freudestrahlend zurück zur Haltestelle.
"Geht doch, warum nicht gleich?" dachte ich, ebenfalls erleichtert.
Nun lächelten die Drei und man spürte deutlich, dass die Anspannung gewichen war.
Wir unterhielten uns noch eine Weile. Sie luden mich ein, sie zu besuchen.
Dann kam ihr Bus und freundlich winkend fuhren sie davon.
An der Bushaltestelle 3, wurde erstellt von Inge Nölke
Diesmal warteten eine Menge Leute auf den Bus.
Einige kannte ich bereits und wir unterhielten uns, bis ihr Bus vorfuhr. Meiner war, wie meist, gerade weg.
Eine junge Mutter hatte offensichtlich Probleme, ihren kleinen Jungen zu beruhigen. Der Kleine, ich schätze ihn auf 2 Jahre, wurde immer quengeliger. Außerdem war noch ein Mädchen, schätzungsweise 3 Jahre, bei der Mutter. Dieses Kind ließ sich von der unruhigen Situation anstecken und wollte nur noch weg.
Immer wieder erklärte die Mutter, dass der Bus bald käme und sie nach Hause bringen würde.
"Es dauert jetzt nicht mehr lange."
Aber der Bus hatte kein Mitleid mit der gestressten Mutter und den offensichtlich leidenden Kindern, die immer unruhiger wurden und kaum noch zu bändigen waren.
Sie taten mir leid; ich komnte es nicht mehr mit ansehen und bot an, das kleine Mädchen an die Hand zu nehmen und aufzupassen, dass es nicht auf die Straße läuft. Dann konnte die Mutter sich dem Jungen widmen, von dem ich annahm, er sei krank.
Dankbar nahm die Frau meine Hilfe an.
Natürlich wolte das Mädchen nicht an die Hand einer Fremden, ich sah aber keine andere Möglichkeit, die Kleine von der Straße fernzuhalten.
Für irgendwelche Ablenkungen durch Kinderspiele war der Platz an der Haltestelle zu knapp. "Ich sehe was das du nicht siehst" blieb erfolglos. Malsachen oder Ähnliches zur Unterhaltung von Kindern hatte niemand dabei.
Als der Junge wieder zu jammern anfing, fragte ich, was dem Kind denn
fehlte.
"Er muss dringend Pipi machen." lautete die für mich verblüffende Antwort.
"Warum lassen sie ihn denn nicht irgendwo machen?" meinte ich.
Das wäre zu umständlich mit beiden Kindern, der Kleine ging nicht auf fremde Toiletten und sie würden dann auch noch den Bus verpassen, der nur jede Stunde kommt.
Wieder jammerte der arme Junge. Seine Not konnte ich gut nachvollziehen.
"Das Mädchen halte ich hier und sie gehen mit dem Jungen da vorne ins Gebüsch!" war mein Ratschlag im Befehlston.
"Das kann ich nicht machen, dann bekomme ich Ärger."
Da ich mich mit der Kleinen beruhigend unterhalten hatte, saß sie mittlerweile brav an meiner Hand.
Langsam wurde ich ungeduldig.
"Wenn jemand Ärger bereitet, dann schicken sie ihn zu mir. Ich regele das!"
Offensichtlich konnte ich sie dann doch endlich überzeugen.
Denn die Frau ging mit dem Jungen ins Gebüsch.
Hoffentlich kommt jetzt nicht ausgerechnet ihr Bus. Das wäre doof.
Jeder Hund kann fast überall Pipi machen - ging es mir durch den Kopf - und bei einem Kind in Not soll das nicht möglich sein? Wer würde sich da beschweren?
Sollte nur jemand kommen. Ich war geladen. Dem würde ich was erzählen. Der konnte sich warm anziehen.
Was würde ich wirklich sagen?
Mir würde sicher was Passendes einfallen. Hoffentlich.
Es kamen aber nur Mutter und Kind erleichtert und freudestrahlend zurück zur Haltestelle.
"Geht doch, warum nicht gleich?" dachte ich, ebenfalls erleichtert.
Nun lächelten die Drei und man spürte deutlich, dass die Anspannung gewichen war.
Wir unterhielten uns noch eine Weile. Sie luden mich ein, sie zu besuchen.
Dann kam ihr Bus und freundlich winkend fuhren sie davon.
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Letzte Änderung: 7 Monate 2 Wochen her von Inge Nölke.
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