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Unterwegs mit den Flusspiraten,
- Inge Nölke
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1 Jahr 1 Monat her - 1 Jahr 1 Monat her #1
von Inge Nölke
Unterwegs mit den Flusspiraten, wurde erstellt von Inge Nölke
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Unterwegs mit den Flusspiraten
Die letzten Urlaube habe ich gezwungenermaßen allein unternommen. Bereits auf der Hinfahrt im Bus wurden meist nette Bekanntschaften geschlossen, die leider aus gesundheitlichen Gründen andere Interessen hatten und nicht viel mit mir gemeinsam machen konnten, sodass ich oft allein spazieren ging.
Vor einem halben Jahr lernte ich einen unternehmungslustigen Bekanntenkreis kennen, mit dem ich gerne mehr ausgehen und erleben möchte. Natürlich verkehren diese Leute bereits mit ihren vertrauten Freunden.
So hatten sie - wie meistens in den vergangenen Jahren - eine gemeinsame Schiffsreise gebucht. Ihre Teilnehmerzahl war allerdings geschrumpft und da wir uns recht gut verstehen und schon viel Spaß miteinander hatten, boten sie mir an, mit ihnen zu fahren.
Das ließ ich mir nicht zweimal sagen und buchte eine Einzelkabine.
Bei einem der Treffen erzählte Rita, dass sie schicke neue Pullover für die Fahrt gekauft hätte, wir wären schließlich auf einem 5-Sterne-Schiff unterwegs. Zudem berichtete Sie von dem Überseekoffer, den sie mitnehmen wollte.
Oh, oh an Klamotten hatte ich noch gar nicht gedacht. Aber bis zum Urlaub war noch genügend Zeit zum Aufforsten.
Vorsichtshalber sichtete ich meinen Kleiderschrank und checkte die infrage kommenden Schuhe. Alles schien ausreichend vorhanden. Trotzdem kaufte ich – im verlockenden Sonderangebot - hübsche Glitzerschühchen.
Ich hatte mir bereits überlegt, was alles einzupacken sei.
Mein Koffer stand auch schon bereit zur Befüllung. Den legte ich mir zu, weil er genau das richtige Fassungsvermögen hatte, welches ich mitnehmen und vor allem schleppen konnte bzw. wollte. Was da nicht reinpasst, bleibt zu Hause.
Erst denkt man, die Wartezeit geht nie vorbei und dann plötzlich rennt die Zeit.
Kurz vor unserem Urlaub war ein extremer Wetterumschwung, der meine Planung bezüglich der Kleidung zunichtemachte. Sommerklamotten raus, warme Shirts und dicke Jacken rein.
Beim ersten Versuch ging der Koffer nicht zu. Eine dicke Jacke reicht. Die dünnen Glitzerschühchen passen nun auch nicht mehr dazu. Schade!
Dafür vielleicht ein Unterhemd. Ich weiß, ist nicht sexy, aber warm.
Die Kabine war schön und geräumig, mit französischem Balkon. Nun begann die erste Kreuzfahrt ohne meinen Mann, aber ich war doch nicht allein. Trotzdem weinte ich mich am ersten Abend in den Schlaf.
Meine Leute waren sehr nett und wunderten sich, dass ich morgens als Erste beim Frühstück erschien, wo ich doch normalerweise eher eine Langschläferin bin. Ich hatte mir sehr früh den Wecker gestellt, damit ich ausreichend Zeit zum vollständigen Aufwachen hatte und rechtzeitig in die Puschen kam. Schließlich wollte ich meine Freunde nicht enttäuschen, die sich öfter lustig gemacht hatten über mein spätes Aufstehen.
Unsere interessante Kreuzfahrt auf dem Rhein startete in Köln, dann ging’s nach Amsterdam, Medemblik, Hoorn, Rotterdam, Antwerpen, Nijmegen und wieder zurück nach Köln.
Das Essen war nicht nur köstlich, sondern auch mehr als genug.
Es begann jeden Tag mit dem Frühstück für Frühaufsteher, dann folgte das „normale Frühstück“ und zu guter Letzt auch noch ein Spätaufsteher-Frühstück.
Damit niemand verhungert, gab es mittags ein „normales mehrgängiges Mittagessen“, natürlich mit Auswahlmöglichkeiten und/oder ein leichtes Buffet Mittagessen im Salon. Von 13.30 bis 17 Uhr wurden Leckereien aus der Vitrine mit Tee, Kaffee und Kuchen angeboten, die natürlich ständig aufgefüllt wurde. Abends konnten wir das wohlschmeckende, mehrgängige Wahl-Menü genießen.
Und wer bisher immer noch nicht geplatzt war, ließ sich auch noch mit einem Late Night Snack verwöhnen.
Hätte ich fast vergessen: Bei den Empfängen mit Sekt und Jenever wurden auch delikate Häppchen gereicht.
Der Koch meinte, am Ende der Kreuzfahrt würden wir gewogen und wer nicht zugenommen hat, darf nicht von Bord gehen.
Die Crew gab Alles, um diesen worst case zu verhindern.
Anfangs wollten wir die Köstlichkeiten zwischendurch nur betrachten. Alles sah aber derart lecker aus, dass wir selten widerstehen konnten.
Zum Glück waren wir jeden Tag in den sehenswerten, quirligen Städten auf unserer Route unterwegs, teils auf interessanten Ausflügen per Bus und zu Fuß, andererseits bei ausgiebigen Spaziergängen auf eigene Faust.
In Antwerpen genossen wir eine Sonderführung. Jan hatte hier seine frühe Jugendzeit verbracht und konnte uns vieles zeigen und erklären, was wir bei einem offiziellen Rundgang nicht gesehen hätten, hinzu kamen die bewegenden Episoden aus seiner Kindheit.
Zum krönenden Abschluss genehmigten wir uns dann auch noch belgische Fritten und Kirschen-Bier. Nunja, wer´s mag.
So hielt sich zumindest meine Gewichtszunahme in Grenzen. Ich fühlte mich nur ein wenig unpässlich, was ich durch das Überspringen der einen oder anderen Zwischenmahlzeit minimieren konnte.
Außerdem kaschierten die warmen Klamotten eventuell angefressene Pölsterchen. So hat alles seinen Vorteil. Man muss ihn nur erkennen.
Nicht nur abends wurden uns nette Unterhaltungsprogramme geboten: meist Live-Musik des Bord-Musikers, der bereits zum Frühstück sehr dezent schöne Klavierstücke spielte, oder eines bekannten Gast-Gitarristen, zudem Disco, Quiz, Tombola usw.
Viel zu schnell ging die schöne Schiffstour mit meinen netten Bekannten, die sich, da sie bereits mehrere Flüsse unsicher machten „Flusspiraten“ nennen, zu Ende.
Ich hoffe, dass ich bei der nächsten Reise per Schiff wieder mit an Bord bin. „Schiff ahoi!“
Unterwegs mit den Flusspiraten
Die letzten Urlaube habe ich gezwungenermaßen allein unternommen. Bereits auf der Hinfahrt im Bus wurden meist nette Bekanntschaften geschlossen, die leider aus gesundheitlichen Gründen andere Interessen hatten und nicht viel mit mir gemeinsam machen konnten, sodass ich oft allein spazieren ging.
Vor einem halben Jahr lernte ich einen unternehmungslustigen Bekanntenkreis kennen, mit dem ich gerne mehr ausgehen und erleben möchte. Natürlich verkehren diese Leute bereits mit ihren vertrauten Freunden.
So hatten sie - wie meistens in den vergangenen Jahren - eine gemeinsame Schiffsreise gebucht. Ihre Teilnehmerzahl war allerdings geschrumpft und da wir uns recht gut verstehen und schon viel Spaß miteinander hatten, boten sie mir an, mit ihnen zu fahren.
Das ließ ich mir nicht zweimal sagen und buchte eine Einzelkabine.
Bei einem der Treffen erzählte Rita, dass sie schicke neue Pullover für die Fahrt gekauft hätte, wir wären schließlich auf einem 5-Sterne-Schiff unterwegs. Zudem berichtete Sie von dem Überseekoffer, den sie mitnehmen wollte.
Oh, oh an Klamotten hatte ich noch gar nicht gedacht. Aber bis zum Urlaub war noch genügend Zeit zum Aufforsten.
Vorsichtshalber sichtete ich meinen Kleiderschrank und checkte die infrage kommenden Schuhe. Alles schien ausreichend vorhanden. Trotzdem kaufte ich – im verlockenden Sonderangebot - hübsche Glitzerschühchen.
Ich hatte mir bereits überlegt, was alles einzupacken sei.
Mein Koffer stand auch schon bereit zur Befüllung. Den legte ich mir zu, weil er genau das richtige Fassungsvermögen hatte, welches ich mitnehmen und vor allem schleppen konnte bzw. wollte. Was da nicht reinpasst, bleibt zu Hause.
Erst denkt man, die Wartezeit geht nie vorbei und dann plötzlich rennt die Zeit.
Kurz vor unserem Urlaub war ein extremer Wetterumschwung, der meine Planung bezüglich der Kleidung zunichtemachte. Sommerklamotten raus, warme Shirts und dicke Jacken rein.
Beim ersten Versuch ging der Koffer nicht zu. Eine dicke Jacke reicht. Die dünnen Glitzerschühchen passen nun auch nicht mehr dazu. Schade!
Dafür vielleicht ein Unterhemd. Ich weiß, ist nicht sexy, aber warm.
Die Kabine war schön und geräumig, mit französischem Balkon. Nun begann die erste Kreuzfahrt ohne meinen Mann, aber ich war doch nicht allein. Trotzdem weinte ich mich am ersten Abend in den Schlaf.
Meine Leute waren sehr nett und wunderten sich, dass ich morgens als Erste beim Frühstück erschien, wo ich doch normalerweise eher eine Langschläferin bin. Ich hatte mir sehr früh den Wecker gestellt, damit ich ausreichend Zeit zum vollständigen Aufwachen hatte und rechtzeitig in die Puschen kam. Schließlich wollte ich meine Freunde nicht enttäuschen, die sich öfter lustig gemacht hatten über mein spätes Aufstehen.
Unsere interessante Kreuzfahrt auf dem Rhein startete in Köln, dann ging’s nach Amsterdam, Medemblik, Hoorn, Rotterdam, Antwerpen, Nijmegen und wieder zurück nach Köln.
Das Essen war nicht nur köstlich, sondern auch mehr als genug.
Es begann jeden Tag mit dem Frühstück für Frühaufsteher, dann folgte das „normale Frühstück“ und zu guter Letzt auch noch ein Spätaufsteher-Frühstück.
Damit niemand verhungert, gab es mittags ein „normales mehrgängiges Mittagessen“, natürlich mit Auswahlmöglichkeiten und/oder ein leichtes Buffet Mittagessen im Salon. Von 13.30 bis 17 Uhr wurden Leckereien aus der Vitrine mit Tee, Kaffee und Kuchen angeboten, die natürlich ständig aufgefüllt wurde. Abends konnten wir das wohlschmeckende, mehrgängige Wahl-Menü genießen.
Und wer bisher immer noch nicht geplatzt war, ließ sich auch noch mit einem Late Night Snack verwöhnen.
Hätte ich fast vergessen: Bei den Empfängen mit Sekt und Jenever wurden auch delikate Häppchen gereicht.
Der Koch meinte, am Ende der Kreuzfahrt würden wir gewogen und wer nicht zugenommen hat, darf nicht von Bord gehen.
Die Crew gab Alles, um diesen worst case zu verhindern.
Anfangs wollten wir die Köstlichkeiten zwischendurch nur betrachten. Alles sah aber derart lecker aus, dass wir selten widerstehen konnten.
Zum Glück waren wir jeden Tag in den sehenswerten, quirligen Städten auf unserer Route unterwegs, teils auf interessanten Ausflügen per Bus und zu Fuß, andererseits bei ausgiebigen Spaziergängen auf eigene Faust.
In Antwerpen genossen wir eine Sonderführung. Jan hatte hier seine frühe Jugendzeit verbracht und konnte uns vieles zeigen und erklären, was wir bei einem offiziellen Rundgang nicht gesehen hätten, hinzu kamen die bewegenden Episoden aus seiner Kindheit.
Zum krönenden Abschluss genehmigten wir uns dann auch noch belgische Fritten und Kirschen-Bier. Nunja, wer´s mag.
So hielt sich zumindest meine Gewichtszunahme in Grenzen. Ich fühlte mich nur ein wenig unpässlich, was ich durch das Überspringen der einen oder anderen Zwischenmahlzeit minimieren konnte.
Außerdem kaschierten die warmen Klamotten eventuell angefressene Pölsterchen. So hat alles seinen Vorteil. Man muss ihn nur erkennen.
Nicht nur abends wurden uns nette Unterhaltungsprogramme geboten: meist Live-Musik des Bord-Musikers, der bereits zum Frühstück sehr dezent schöne Klavierstücke spielte, oder eines bekannten Gast-Gitarristen, zudem Disco, Quiz, Tombola usw.
Viel zu schnell ging die schöne Schiffstour mit meinen netten Bekannten, die sich, da sie bereits mehrere Flüsse unsicher machten „Flusspiraten“ nennen, zu Ende.
Ich hoffe, dass ich bei der nächsten Reise per Schiff wieder mit an Bord bin. „Schiff ahoi!“
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