Vor der Bundestagswahl

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2 Jahre 7 Monate her #1 von Walter Gollhardt
Vor der Bundestagswahl wurde erstellt von Walter Gollhardt
Im Augenblick sind Wahlkampfzeiten für die Bundestagswahl am 26.09.21
Die drei zur Verfügung stehenden Kandidaten halte ich alle für ungeeignet, und der im Moment in der Wählergunst führende Olaf Scholz von der SPD liegt wohl nur deshalb vorne, weil unter den ungeeigneten der am wenigsten ungeeignete halt immer vorne liegt.
Das Dauerabonnement der CDU/CSU auf das Kanzleramt scheint jedenfalls im Moment nicht mehr zu bestehen, wobei klar ist, Umfragen sind immer nur eine Momentaufnahme. Vor allem weil gut ein Viertel der Wähler noch unentschieden sind, wo sie ihr Kreuzchen machen werden, bzw. ob sie überhaupt wählen gehen werden. Viele entscheiden sich ja inzwischen erst spontan in der Wahlkabine. Auch wird es einen hohen Anteil an Briefwählern geben, und auch dies beeinflußt das Wahlergebnis.
Und die Parteien haben es offensichtlich nicht für nötig gehalten, ihre besten Leute, soweit vorhanden ins Rennen zu schicken.
Uns allen brennen die Probleme nur so unter den Fingernägeln, im Moment läuft der „Wahlkampf“ aber in die Richtung, daß ausschließlich Fehler, bzw. Ungeschicklichkeiten der Kandidaten auf allen Kanälen diskutiert werden.
Laschet hat beim Besuch in den Hochwassergebieten statt eine Leichenbittermiene zu zeigen über irgend etwas gelacht, in einem Buch, verfaßt vor neun Jahren nicht sauber zitiert, ebenso die grüne Kandidatin Baerbrock, außerdem hat sie für irgend etwas erst jetzt Steuern nachgezahlt.
Politiker werden immer noch von vielen nach einer Idealvorstellung betrachtet, was nicht gutgehen kann. Es sind eben auch nur Menschen wie Du und Ich, mit Fehlern und Schwächen, die man bei sich selber eher nachsichtig zur Kenntnis nimmt!
Einzig Scholz von der SPD kommt bisher gut davon. Weder der Wirecard-Skandal mit 2 Milliarden Luftbuchungen und das Geld ist verschwunden, noch sein Verhalten bei den illegalen CumEx-Geschäften konnten ihm bisher etwas anhaben. Auch die SPD, die sonst ihre Spitzenkandidaten selber zu demontieren pflegt, hält erstaunlich still.
Allerdings werden bei uns nicht die Kandidaten, sondern Parteien und ihre Programme gewählt, und da liegen Union, SPD und Grüne lt. Umfragen nicht sehr weit auseinander.
Laschet wird von seinem unterlegenen Kandidaten Söder demontiert, der sich halt für den geeigneteren Kandidaten hält, der aber bei genauerem Hinsehen ansonsten sehr viel heiße Luft produziert, und der Ehrgeiz unbedingt Karriere zu machen zu wollen, läßt ihn sogar die Wahlchancen der Union mindern, denn nichts mag der deutsche Michel weniger, als parteiinterne Streitereien.

Es wird dieses Mal auf jeden Fall eine interessante Wahl werden, denn die bisherigen Zweierbündnisse, bzw. eine große Koalition haben keine Mehrheit mehr.
Dies könnte die bisher herrschende Stabilität deutscher Regierungen seit 1948 gefährden, denn die möglichen Koalitionspartner sind relativ weit voneinander entfernt, was eine schwierige Regierungsbildung erwarten läßt. Es wird also dauern, evtl. sogar bis zum Januar 2022, und die alte Regierung wird wohl geschäftsführend noch eine ganze Weile im Amt bleiben müssen.
Z. B. die FDP will unbedingt in die Regierung, ganz im Gegensatz zu 2017, nicht regieren wäre besser als falsch regieren, allerdings hat die Lindner Partei nichts mehr mit der liberalen FDP von Dahrendorf, Maihofer oder Genscher aus der Vergangenheit zu tun.

Wohingegen die Linke immer noch nicht in der Gegenwart angekommen ist, und sogar an der Fünf Prozent Hürde scheitern könnte. Die Eheleute Lafontaine arbeiten jedenfalls fleißig daran, indem im Saarland dazu aufgerufen wird, die eigene Partei nicht zu wählen, bzw. Frau Wagenknecht/Lafontaine in ihrem Buch sich in Teilen der Rhetorik der AFD annähert.

Und mit den Schmuddelkindern von der AFD, die einen Faschisten Höcke und Konsorten in ihren Reihen in führenden Positionen duldet, will außer im Osten sowieso kaum einer etwas zu tun haben.
Außerdem fehlt der Partei das zündende Thema, um Protestwähler, die jedem Rattenfänger hinterher laufen, an sich zu binden.
Zweistellig werden sie aber Dank Ostdeutschland werden.

Ich wiederhole:
Umfragen sind Momentaufnahmen, aber z. Zt. liegen CDU/CSU und die SPD gleichauf bei 22 Prozent. Wer hätte das noch vor ein paar Monaten gedacht, vor dem Hochwasser in NRW und Rheinland Pfalz, dem überstürzten Abzugsdebakel aus Afghanistan.
Die zuvor todgesagte SPD und die wie immer führende Union, nichts ist mehr wie zuvor.
Der Gärungsprozeß in dem sich unser Land befindet ist in vollem Gange.
Die Frage wird sein, was kommt an dessen Ende heraus??

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