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Noch einmal Brexit, Fortsetzung
- Bernd Offizier
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5 Jahre 3 Monate her - 5 Jahre 3 Monate her #1
von Bernd Offizier
Bernd Offizier antwortete auf Noch einmal Brexit, Fortsetzung
Was manche Menschen so gefährlich macht, das sind nicht ihre vollen Waffenschränke, sondern ihre hohlen Schädel.
© Lilli U. Kreßner
Lieber Walter,
vielen Dank für Deinen Artikel, den auch ich unterschreibe.
Herzliche Grüße
Bernd
© Lilli U. Kreßner
Lieber Walter,
vielen Dank für Deinen Artikel, den auch ich unterschreibe.
Herzliche Grüße
Bernd
Letzte Änderung: 5 Jahre 3 Monate her von Bernd Offizier.
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- Walter Gollhardt
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5 Jahre 3 Monate her - 4 Jahre 7 Monate her #2
von Walter Gollhardt
Noch einmal Brexit, Fortsetzung wurde erstellt von Walter Gollhardt
Nun hat es Boris Johnson geschafft.
Er ist als neuer Premier in Downingstreet Number Ten eingezogen.
Und er verkündet bei jeder Gelegenheit, daß er koste es was es wolle am 31.10.2019 die EU verlassen wird, und zwar auch ohne Vertrag.
Premierminister ist er nicht etwa durch eine landesweite Wahl geworden, sondern durch die knappe Mehrheit der Abgeordneten im Parlament.
Und er hat sofort ein Kabinett mit ausschließlich sog. „Brexit Hardlinern“ um sich geschart.
Dies sind wie Johnson selbst überwiegend Eaton-Zöglinge, die aus der britischen Oberklasse- Elite kommen, eine eingeschworene Gesellschaft, die von den negativen Folgen eines ungeregelten Austritts nicht betroffen sein werden, der Normalbrite allerdings schon!
Diese kleine aber einflußreiche Elite, die immer noch rückwärtsgewandt vom vergangenen Empire träumen, und anscheinend ernsthaft glauben, daß die Welt nur darauf gewartet hat, mit England endlich ohne die große EU im Rücken Handel treiben zu können.
Johnson und seine Leute spekulieren darauf, daß die EU im letzten Augenblick doch noch kalte Füße bekommt, und mit ihm neu über den Austritt verhandeln wird, allein um schon das EU-Mitglied Irland vor der dann unumstößlichen Konsequenz einer EU-Außengrenze zum britischen Nordirland zu bewahren, mit der Möglichkeit eines wieder Aufflammens des Bürgerkrieges, was niemand will.
Will die EU nicht gegen alle ihre Prinzipien verstoßen und sich damit selber überflüssig machen, kann sie nicht neu verhandeln, denn es gibt ja einen 500 Seiten starken Austrittsvertrag, mühsam ausgehandelt, den die übrigen 27 EU-Staaten bisher in seltener Einigkeit auch nicht wieder aufschnüren wollen.
Bei den Engländern gibt es nun eine von Johnsons Beratern kolportierte Lösungsmöglichkeit der verfahrenen Situation.
So hat das britische Unterhaus sich noch zu Zeiten von Theresa May das Recht vorbehalten, jeder Lösung zustimmen zu müssen, und dies kann lt. Mehrheitsbeschluß im Parlament nur ein geregelter Brexit mit langen Übergangsfristen sein.
Der Plan der Berater ist nun, daß Johnson als Premier das Parlament auflösen könnte, und für den ersten November 2019 Neuwahlen ansetzt.
Seine Regierung bliebe also geschäftsführend bis zum Wahltermin im Amt, würde zuvor den ungeregelten Brexit vollziehen, und das Parlament könnte, da aufgelöst seine Rechte nicht mehr wahrnehmen.
GB würde zusätzlich zu den unkalkulierbaren Folgen eines ungeregelten Brexit auch noch in eine veritable Verfassungskrise schliddern, denn das demokratisch gewählte Parlament würde sich mit allen Mitteln gegen seine Auflösung wehren, wie sein „Speaker“ inzwischen glaubhaft versichert.
Es wird also in den nächsten Wochen noch sehr spannend werden, in einer Welt, in der nichts mehr so ist wie noch vor zwei, drei Jahren.
In einer Welt voller Unsicherheit, Handelskriegen, Zollschranken, wird nun auch noch ein altes Instrument, nämlich die Währungen als Waffe eingesetzt.
Es droht ein weltweiter Abwertungswettlauf, mit dem sich die Kontrahenten USA und China gegenseitig in die Knie zwingen wollen, denn es geht eigentlich doch nur darum, wer zukünftig die Weltmacht Nummer Eins sein wird, denn das amerikanische Jahrhundert, daß mit dem Eintritt der USA in den Ersten Weltkrieg 1916 begonnen hat, nähert sich unweigerlich seinem Ende.
Die gezielte Abwertung des Außenwertes der Währungen hat Ende der zwanziger Jahre zur Weltwirtschaftskrise geführt, mit Massenarbeitslosigkeit weltweit, und vor allem in Deutschland zu einer galoppierenden Inflation, und dem Laufen der Gelddruckmaschinen rund um die Uhr. Zuletzt wurde im Verhältnis Reichsmark zum Dollar in Billionen gerechnet.
Eine weitere Folge war eine politische Radikalisierung, der Sieg des Faschismus in Italien, Spanien und Deutschland, und folgerichtig der Zweite Weltkrieg mit zig Millionen Toten.
Ich möchte jetzt hier keine Schwarzmalerei betreiben, bzw. Ängste schüren, denn beide sind keine guten Ratgeber, es wäre aber zu wünschen, daß sich alle politisch Handelnden der Gefahren bewußt sind, wenn der Zug erst einmal rollt, und wenn man vor allem nicht mehr ernsthaft miteinander spricht.
So ein Knackpunkt ist die Straße von Hormus, durch die ein Großteil des überlebenswichtigen Rohöls auf den Weltmarkt gelangt.
Dort wird vom Iran und auch von den USA kräftig gezündelt, und wenn nur eine Seite überzieht, bzw. die Nerven verliert, sind die Folgen unkalkulierbar, und Europa ist dann mal wieder in der Rolle des machtlosen Zuschauers gefangen.
Er ist als neuer Premier in Downingstreet Number Ten eingezogen.
Und er verkündet bei jeder Gelegenheit, daß er koste es was es wolle am 31.10.2019 die EU verlassen wird, und zwar auch ohne Vertrag.
Premierminister ist er nicht etwa durch eine landesweite Wahl geworden, sondern durch die knappe Mehrheit der Abgeordneten im Parlament.
Und er hat sofort ein Kabinett mit ausschließlich sog. „Brexit Hardlinern“ um sich geschart.
Dies sind wie Johnson selbst überwiegend Eaton-Zöglinge, die aus der britischen Oberklasse- Elite kommen, eine eingeschworene Gesellschaft, die von den negativen Folgen eines ungeregelten Austritts nicht betroffen sein werden, der Normalbrite allerdings schon!
Diese kleine aber einflußreiche Elite, die immer noch rückwärtsgewandt vom vergangenen Empire träumen, und anscheinend ernsthaft glauben, daß die Welt nur darauf gewartet hat, mit England endlich ohne die große EU im Rücken Handel treiben zu können.
Johnson und seine Leute spekulieren darauf, daß die EU im letzten Augenblick doch noch kalte Füße bekommt, und mit ihm neu über den Austritt verhandeln wird, allein um schon das EU-Mitglied Irland vor der dann unumstößlichen Konsequenz einer EU-Außengrenze zum britischen Nordirland zu bewahren, mit der Möglichkeit eines wieder Aufflammens des Bürgerkrieges, was niemand will.
Will die EU nicht gegen alle ihre Prinzipien verstoßen und sich damit selber überflüssig machen, kann sie nicht neu verhandeln, denn es gibt ja einen 500 Seiten starken Austrittsvertrag, mühsam ausgehandelt, den die übrigen 27 EU-Staaten bisher in seltener Einigkeit auch nicht wieder aufschnüren wollen.
Bei den Engländern gibt es nun eine von Johnsons Beratern kolportierte Lösungsmöglichkeit der verfahrenen Situation.
So hat das britische Unterhaus sich noch zu Zeiten von Theresa May das Recht vorbehalten, jeder Lösung zustimmen zu müssen, und dies kann lt. Mehrheitsbeschluß im Parlament nur ein geregelter Brexit mit langen Übergangsfristen sein.
Der Plan der Berater ist nun, daß Johnson als Premier das Parlament auflösen könnte, und für den ersten November 2019 Neuwahlen ansetzt.
Seine Regierung bliebe also geschäftsführend bis zum Wahltermin im Amt, würde zuvor den ungeregelten Brexit vollziehen, und das Parlament könnte, da aufgelöst seine Rechte nicht mehr wahrnehmen.
GB würde zusätzlich zu den unkalkulierbaren Folgen eines ungeregelten Brexit auch noch in eine veritable Verfassungskrise schliddern, denn das demokratisch gewählte Parlament würde sich mit allen Mitteln gegen seine Auflösung wehren, wie sein „Speaker“ inzwischen glaubhaft versichert.
Es wird also in den nächsten Wochen noch sehr spannend werden, in einer Welt, in der nichts mehr so ist wie noch vor zwei, drei Jahren.
In einer Welt voller Unsicherheit, Handelskriegen, Zollschranken, wird nun auch noch ein altes Instrument, nämlich die Währungen als Waffe eingesetzt.
Es droht ein weltweiter Abwertungswettlauf, mit dem sich die Kontrahenten USA und China gegenseitig in die Knie zwingen wollen, denn es geht eigentlich doch nur darum, wer zukünftig die Weltmacht Nummer Eins sein wird, denn das amerikanische Jahrhundert, daß mit dem Eintritt der USA in den Ersten Weltkrieg 1916 begonnen hat, nähert sich unweigerlich seinem Ende.
Die gezielte Abwertung des Außenwertes der Währungen hat Ende der zwanziger Jahre zur Weltwirtschaftskrise geführt, mit Massenarbeitslosigkeit weltweit, und vor allem in Deutschland zu einer galoppierenden Inflation, und dem Laufen der Gelddruckmaschinen rund um die Uhr. Zuletzt wurde im Verhältnis Reichsmark zum Dollar in Billionen gerechnet.
Eine weitere Folge war eine politische Radikalisierung, der Sieg des Faschismus in Italien, Spanien und Deutschland, und folgerichtig der Zweite Weltkrieg mit zig Millionen Toten.
Ich möchte jetzt hier keine Schwarzmalerei betreiben, bzw. Ängste schüren, denn beide sind keine guten Ratgeber, es wäre aber zu wünschen, daß sich alle politisch Handelnden der Gefahren bewußt sind, wenn der Zug erst einmal rollt, und wenn man vor allem nicht mehr ernsthaft miteinander spricht.
So ein Knackpunkt ist die Straße von Hormus, durch die ein Großteil des überlebenswichtigen Rohöls auf den Weltmarkt gelangt.
Dort wird vom Iran und auch von den USA kräftig gezündelt, und wenn nur eine Seite überzieht, bzw. die Nerven verliert, sind die Folgen unkalkulierbar, und Europa ist dann mal wieder in der Rolle des machtlosen Zuschauers gefangen.
Letzte Änderung: 4 Jahre 7 Monate her von Walter Gollhardt.
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