In welcher Realität leben wir?

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7 Jahre 4 Monate her #1 von Heidi Engler
Heidi Engler antwortete auf In welcher Realität leben wir?
Ein gelungener Denkanstoß. Passt zu den Geschennissen der letzten Nacht in der USA. Hoffen wir mal das wir nächstes Jahr nicht das Gleiche erleben. Was können wir dagegen tun? Ich denke wir müssen unser nahes Umfeld sensibilisieren
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Liebe Grüße Heidi Engler

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7 Jahre 4 Monate her - 3 Jahre 11 Monate her #2 von Walter Gollhardt
In welcher Realität leben wir? wurde erstellt von Walter Gollhardt
Wieso stimmen die Realität in unserem Land und die „Gefühlte Realität“ bei vielen Menschen nicht mehr überein?

Ich habe inzwischen das Gefühl, daß in unserem Land immer mehr Menschen in zwei Welten leben.
Wir leben nun seit über siebzig Jahren friedlich und ohne kriegerische Auseinandersetzungen mit unseren Nachbarn in Europa zusammen.
Nach dem von Deutschland angezettelten Zweiten Weltkrieg wurde von den Menschen ein total zerstörtes Land wieder aufgebaut, es kam zu einem beispiellosen wirtschaftlichen Aufschwung, zu einem Wohlstand für breite Schichten der Bevölkerung, also einer Entwicklung, die so nur wenige für möglich gehalten hatten.
Inzwischen hat sich das vormals in vier Besatzungszonen aufgeteilte Land zu einem der reichsten Länder dieser Erde entwickelt, das so für viele Menschen weltweit das Ziel ihrer Träume geworden ist.
Wir haben eine vergleichsweise niedrige Arbeitslosenquote, es gibt die Sozialsysteme und die Grundsicherung, eine gesetzliche Krankenkasse, wir alle leben also verglichen mit anderen Regionen auf dieser Erde in fast „Paradiesischen Zuständen“.
Wenn man den Wasserhahn öffnet, kommt zuverlässig Trinkwasser aus der Leitung, für Menschen in sehr vielen Regionen auf dieser Erde unvorstellbar.
Elektrischer Strom ist immer und zu jeder Zeit verfügbar. Es gibt die Pressefreiheit und eine Gewaltenteilung. Wir leben in einem Rechtsstaat!
Die Geschäfte quellen vom weltweiten Warenangebot über, wir leben in einer „Schmeiß weg, kauf neu“ Überflußgesellschaft.

Doch nun komme ich zu der „Gefühlten Realität“.

*Es geht uns immer schlechter! Früher war alles besser!
*Man kann abends nicht mehr auf die Straße gehen, ohne überfallen zu werden.
*Die sog. Schere zwischen Arm und Reich öffnet sich immer weiter.
*Wir werden von Flüchtlingen, also Fremden überrollt.
*Der Islam ist eine Bedrohung für unser Land!
*Es wird alles ständig teurer!
*Überall wird in Wohnungen und Häuser eingebrochen, und der Staat tut nichts dagegen.
*Unsere gewählten Volksvertreter haben nur ihren eigenen Vorteil im Blick, der Wählerwille ist für sie uninteressant.

Ich habe sicherlich nur einen kleinen Teil dieser negativen Sichtweise aufgeführt, sie alle aufzuzählen würde den Rahmen hier sprengen!
Wie kommt es nun zu der in meinen Augen mit der Wirklichkeit in unserem Land unvereinbaren Betrachtungsweise inzwischen weiter Teile der Bevölkerung?
Wieso fühlen sich Menschen in Gegenden in unserem Land auf der ganzen Linie bedroht oder abgehängt, obwohl es objektiv nicht so ist?
Ein Blick in unsere Medienlandschaft ist dabei schon einmal für einen großen Teil dieser negativen Sichtweise verantwortlich, wobei ganz besonders das Internet zu nennen ist.
Das altbekannte Sprichwort, daß nur eine schlechte Nachricht eben eine gute Nachricht ist, erweist sich immer noch als zutreffend.
Wenn es gut läuft, so ist das keine Nachricht oder eine Meldung wert. Dabei sind die guten Meldungen oder Nachrichten ganz eindeutig in der Überzahl.
Innerhalb der inzwischen grassierenden Nachrichtenflut wird es für uns immer schwieriger, Relevantes von Unwichtigem oder auch einem bewußt lancierten „Fake“ zu unterscheiden. Hinzu kommt, daß sog. „Multiplikatoren“ in den sozialen Netzwerken für eine ständige Verbreitung auch der abstrusesten Nachrichten sorgen!
Über den „Chem Trails“ muß die Dummheit wohl grenzenlos sein, hat letztens ein Kabarettist gesagt, wie wahr, und wie gefährlich für den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft!
Aufmacher in Nachrichtensendungen sind in der Regel immer irgendwelche Katastrophen, und die gibt es auf unserer vernetzten Welt immer gerade irgendwo.
Hinzu kommen irgendwelche Statistiken, mit deren Hilfe man alles und jedes beweisen kann.
Und nun komme ich zu den Populisten in vielen Ländern, die diese „Gefühlte Realität“ der Menschen für ihre Zwecke ausnutzen, bzw. sie auch noch befördern. Es gibt sie in Westeuropa, und hautnah können wir das Agieren dieser Spezies von Politkern in den USA erleben.
Mit Schwarzmalerei und teils bewußten Lügen sind sie inzwischen sehr erfolgreich in allen gesellschaftlichen Schichten.
So scharen sie von vermeintlichen Abstiegsängsten geplagte und gebildete Menschen aus dem Mittelstand hinter sich, dazu Menschen, die durch den Strukturwandel arbeitslos sind und sich damit abgehängt fühlen, oder eben auch Menschen, die einfach dagegen und von einer diffusen Unzufriedenheit mit allem angetrieben werden.

Was sollte oder könnte man also gegen diesen negativen und meist realitätsfernen „Mainstream“ tun?

Eine Lösung, wie die auch immer aussehen könnte, habe ich nicht anzubieten, aber vielleicht ist mit ja durch diesen Beitrag bei manch einem ein Denkanstoß gelungen.
Letzte Änderung: 3 Jahre 11 Monate her von Walter Gollhardt.
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