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Das neue Europa - für wen ist es gut?
- Walter Gollhardt
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12 Jahre 4 Monate her #1
von Walter Gollhardt
Walter Gollhardt antwortete auf Aw: Das neue Europa - für wen ist es gut?
Immerhin haben wir über zehn Jahre erleben können, dass eine gemeinsame Währung ohne eine Harmonisierung der Finanz-, Steuer-und der Wirtschaftspolitik, und nicht zu vergessen einer wirksamen Kontrolle der Banken, halbwegs funktionieren kann.
Damit sind wir weiter gekommen, als sich Europas Gründerväter, wie z. B. der Franzose Robert Schumann und auch Konrad Adenauer es sich nach dem Gemetzel des Zweiten Weltkrieges haben vorstellen können.
Und nun steht unsere ganze "Lebensart" der letzten Jahre, an die wir uns schon als selbstverständlich gewöhnt haben, mit der Krise des Euro auf dem Spiel.
Ein einheitlicher Währungsraum in 17 europäischen Staaten, Reise- und Niederlassungsfreiheit für EU-Bürger, einheitliche Standards in der Technik und für die Umwelt, und diese Aufzählung umfasst nur einen kleinen Teil der "Vorteile", die uns die oft als Bürokratendschungel geschmähte EU bieten.
Was käme nach einem Scheitern des Euros auf uns zu?
Europa würde mit Gewissheit wieder in die alte Kleinstaaterei zurückfallen, mit Grenzkontrollen und Zollschranken.
Es würde wieder einen Abwertungswettlauf der einzelnen Währungen geben, und Deutschland als Exportnation hätte besonders darunter zu leiden.
Die neue D-Mark würde sofort die "Fluchtwährung" für alle Welt, mit dem Effekt einer massiven Aufwertung. Wie so etwas läuft, erlebt z. Zt. unser Nachbar die Schweiz. Die schweizer Zentralbank versucht mit Milliarden ganz massiv die Aufwertung des Franken zu begrenzen. Der längerfristige Erfolg ist zweifelhaft.
Noch ist Deutschland der größte Profiteur des Euro, und mittlerweile hat sich in Europa die Furcht vor einem wirtschaftlich starken Deutschland mehr als gelegt.
So hat der polnische Außenminister Sikorski anläßlich seines Besuches in Berlin zur Eurokrise gesagt: Ich fürchte mich nicht vor deutschen Aktivitäten, ich fürchte mich eher vor der deutschen Inaktitvität zur Rettung der Gemeinschaftswährung.
Diese Aussage des Außenministers Polens, des Landes, dass unter Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg am meisten gelitten hat, illustriert anschaulich, als wie bedrohlich man im übrigen Europa die Lage des Euro und der EU inzwischen sieht.
Z. Zt. präsentieren sich unsere Politiker als Getriebene der sog. Märkte, denen alles nicht schnell genug gehen kann.
Hier das Heft des Handelns wieder in die Hand zu bekommen, und den Zustand zu beenden, dass ca. 1 Prozent der Menschheit mit der Hilfe von drei amerikanischen Ratingagenturen das Schicksal der übrigen 99 Prozent bestimmen, ist die Kernaufgabe jedes verantwortungsbewussten Politikers.
Damit sind wir weiter gekommen, als sich Europas Gründerväter, wie z. B. der Franzose Robert Schumann und auch Konrad Adenauer es sich nach dem Gemetzel des Zweiten Weltkrieges haben vorstellen können.
Und nun steht unsere ganze "Lebensart" der letzten Jahre, an die wir uns schon als selbstverständlich gewöhnt haben, mit der Krise des Euro auf dem Spiel.
Ein einheitlicher Währungsraum in 17 europäischen Staaten, Reise- und Niederlassungsfreiheit für EU-Bürger, einheitliche Standards in der Technik und für die Umwelt, und diese Aufzählung umfasst nur einen kleinen Teil der "Vorteile", die uns die oft als Bürokratendschungel geschmähte EU bieten.
Was käme nach einem Scheitern des Euros auf uns zu?
Europa würde mit Gewissheit wieder in die alte Kleinstaaterei zurückfallen, mit Grenzkontrollen und Zollschranken.
Es würde wieder einen Abwertungswettlauf der einzelnen Währungen geben, und Deutschland als Exportnation hätte besonders darunter zu leiden.
Die neue D-Mark würde sofort die "Fluchtwährung" für alle Welt, mit dem Effekt einer massiven Aufwertung. Wie so etwas läuft, erlebt z. Zt. unser Nachbar die Schweiz. Die schweizer Zentralbank versucht mit Milliarden ganz massiv die Aufwertung des Franken zu begrenzen. Der längerfristige Erfolg ist zweifelhaft.
Noch ist Deutschland der größte Profiteur des Euro, und mittlerweile hat sich in Europa die Furcht vor einem wirtschaftlich starken Deutschland mehr als gelegt.
So hat der polnische Außenminister Sikorski anläßlich seines Besuches in Berlin zur Eurokrise gesagt: Ich fürchte mich nicht vor deutschen Aktivitäten, ich fürchte mich eher vor der deutschen Inaktitvität zur Rettung der Gemeinschaftswährung.
Diese Aussage des Außenministers Polens, des Landes, dass unter Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg am meisten gelitten hat, illustriert anschaulich, als wie bedrohlich man im übrigen Europa die Lage des Euro und der EU inzwischen sieht.
Z. Zt. präsentieren sich unsere Politiker als Getriebene der sog. Märkte, denen alles nicht schnell genug gehen kann.
Hier das Heft des Handelns wieder in die Hand zu bekommen, und den Zustand zu beenden, dass ca. 1 Prozent der Menschheit mit der Hilfe von drei amerikanischen Ratingagenturen das Schicksal der übrigen 99 Prozent bestimmen, ist die Kernaufgabe jedes verantwortungsbewussten Politikers.
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- Bernd Offizier
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- Beiträge: 837
12 Jahre 5 Monate her - 12 Jahre 5 Monate her #2
von Bernd Offizier
Bernd Offizier antwortete auf Aw: Das neue Europa - für wen ist es gut?
Bei diesem Wirrwarr, wo vieles Unvorhersehbares möglich ist und dauernd Änderungen angedacht werden kann wohl kaum einer sagen, wie es „morgen“ weitergeht!
Liebe Grüße
Bernd Offizier
Liebe Grüße
Bernd Offizier
Letzte Änderung: 12 Jahre 5 Monate her von Bernd Offizier.
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- Otto Mane
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12 Jahre 5 Monate her - 12 Jahre 5 Monate her #3
von Otto Mane
Das neue Europa - für wen ist es gut? wurde erstellt von Otto Mane
Was hat der liebe Helmut seinerzeit nur angerichtet?
Die Währungsunion in Europa. Der Euro.
Nachdem ich als eifriger Spiegel-Leser und "Verschlinger" des neuen Buches von Thilo Sarrazin ("Deutschland braucht den Euro nicht") von Tag zu Tag einen grausigeren Eindruck von dieser Währungsunion bekomme, will ich meine Sorgen in diesem Onlinebuch zur Diskussion stellen.
Angela Merkel grinst sich durch die Krise, die uns allen wohl kaum richtig bewusst ist. In der letzten Woche hat sie aber ihre neue Richtung bekannt gegeben:
Europa wird auf kurz oder lang nicht an einer politischen Union vorbeikommen. Will heißen: Alle Staaten in Europa werden zu Bundesstaaten, vergleichbar mit dem, was wir hier in Deutschlang erfolgreich seit dem letzten Weltkrieg haben und was uns zu einem noch nie dagewesenen Wohlstand geführt hat.
Lassen wir hier weniger die subjektive Meinung vertreten, dass dies auch den "deutschen Tugenden" zu verdanken ist, während andere Staaten und deren Bevölkerung angeblich andere Denkweisen und Lebensarten haben.
Fakt ist, dass wir durch eine starke Wirtschaftskraft zu den Spitzenstaaten in Europa gehören.
Dies projezieren wir nun einmal in einen zukünftigen Staatenverbund mit gemeinsamen Ministern und einem Staatenbundpräsidenten.
Wir werfen also mal die Einnahmen und Ausgaben aller Staaten in einen Pott, würfen mal schön und teilen alles durch die Anzahl der Staaten.
So gut, so schön. Staaten wie Griechenland werden dadurch vielleicht an einem weiteren Gewurschtel bei der Staatswirtschaft gehindert, aber ist das sicher?
Der Deutsche, der nach wie vor seiner schönen D-Mark hinterherweint, und das m.E. nach zu Recht, wird auf jeden Fall der Dumme sein. Er zahlt für alle anderen mit, wenn die schwachen Staaten "wenig Umsatz" machen, aber an den Sozialleistungen teilnehmen. Wohin soll das führen?
Die Armen werden wohl immer ärmer und die Reichen immer reicher, es sei denn, sie werden stärker an den Sozialleistungen beteiligt.
Euro-Anleihen, Staatsverschuldungen, Bankenkrisen.
Alles Schlagwörter, die dem Europa-Bewohner nicht vollends bekannt sind.
Griechenland steht kurz vor dem Ausschluss aus dem Euro-Verband. Wie geht es dann weiter?
Der Spiegel schreibt in seiner Ausgabe 24/2012 über Angela Merkels neue Europa-Meinung:
"Doch dann kam bei Angela Merkel der neue, ungewohnte Sound:"Wir brauchen vor allen Dingen auch eine politische Union. Das heißt, wir müssen Schritt für Schritt auch Kompetenzen an Europa abgeben"."
Auf Wiedersehen, liebe Rente, auf Wiedersehen,soziale Sicherheit!
Was ist Ihre Meinung?
Die Währungsunion in Europa. Der Euro.
Nachdem ich als eifriger Spiegel-Leser und "Verschlinger" des neuen Buches von Thilo Sarrazin ("Deutschland braucht den Euro nicht") von Tag zu Tag einen grausigeren Eindruck von dieser Währungsunion bekomme, will ich meine Sorgen in diesem Onlinebuch zur Diskussion stellen.
Angela Merkel grinst sich durch die Krise, die uns allen wohl kaum richtig bewusst ist. In der letzten Woche hat sie aber ihre neue Richtung bekannt gegeben:
Europa wird auf kurz oder lang nicht an einer politischen Union vorbeikommen. Will heißen: Alle Staaten in Europa werden zu Bundesstaaten, vergleichbar mit dem, was wir hier in Deutschlang erfolgreich seit dem letzten Weltkrieg haben und was uns zu einem noch nie dagewesenen Wohlstand geführt hat.
Lassen wir hier weniger die subjektive Meinung vertreten, dass dies auch den "deutschen Tugenden" zu verdanken ist, während andere Staaten und deren Bevölkerung angeblich andere Denkweisen und Lebensarten haben.
Fakt ist, dass wir durch eine starke Wirtschaftskraft zu den Spitzenstaaten in Europa gehören.
Dies projezieren wir nun einmal in einen zukünftigen Staatenverbund mit gemeinsamen Ministern und einem Staatenbundpräsidenten.
Wir werfen also mal die Einnahmen und Ausgaben aller Staaten in einen Pott, würfen mal schön und teilen alles durch die Anzahl der Staaten.
So gut, so schön. Staaten wie Griechenland werden dadurch vielleicht an einem weiteren Gewurschtel bei der Staatswirtschaft gehindert, aber ist das sicher?
Der Deutsche, der nach wie vor seiner schönen D-Mark hinterherweint, und das m.E. nach zu Recht, wird auf jeden Fall der Dumme sein. Er zahlt für alle anderen mit, wenn die schwachen Staaten "wenig Umsatz" machen, aber an den Sozialleistungen teilnehmen. Wohin soll das führen?
Die Armen werden wohl immer ärmer und die Reichen immer reicher, es sei denn, sie werden stärker an den Sozialleistungen beteiligt.
Euro-Anleihen, Staatsverschuldungen, Bankenkrisen.
Alles Schlagwörter, die dem Europa-Bewohner nicht vollends bekannt sind.
Griechenland steht kurz vor dem Ausschluss aus dem Euro-Verband. Wie geht es dann weiter?
Der Spiegel schreibt in seiner Ausgabe 24/2012 über Angela Merkels neue Europa-Meinung:
"Doch dann kam bei Angela Merkel der neue, ungewohnte Sound:"Wir brauchen vor allen Dingen auch eine politische Union. Das heißt, wir müssen Schritt für Schritt auch Kompetenzen an Europa abgeben"."
Auf Wiedersehen, liebe Rente, auf Wiedersehen,soziale Sicherheit!
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Letzte Änderung: 12 Jahre 5 Monate her von Otto Mane.
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