Sonntag,

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3 Monate 3 Tage her - 2 Monate 4 Wochen her #1 von Inge Nölke
Sonntag, wurde erstellt von Inge Nölke
Bis schon fast satt vor dem Frühstück.
Beim Obstwaschen ist etliches in meinen Mund gewandert. Kirschen, Heidelbeeren, Aprikosen. Lecker!

Geht gleich weiter. Erst richtig essen.
Obst macht hungrig.

Heute ist zur Abwechslung mal wieder Sommer. Sehr schön!

Sonntag ist meist langweilig ohne Familie. Dachte ich, da meldete sich eine Bekannte: "Hast Du Lust, mit an die Ahr zu fahren?" 
Kurzes Sträuben: "Muss ich mich beeilen und umziehen....", dann
nach kurzer Bedenkzeit (Biste irre, willste bei dem schönen Wetter zuhaus sitzen?) umso erfreuter: "Ja selbstverständlich, gerne!"

Es dauerte nicht lange; sie stand bei mir vorm Haus und go!
"Du weisst doch sicher, wie wir nach Altenahr komman?"
"Nö, aber Google Maps."
"Früher bin ich da oft hingefahren."
Toll, dachte ich, aber dat is schon länger her.
Oje, wo mögen wir landen?

Egal, wir haben Zeit bis 20 Uhr zum Public Viewing.
Zur Fussball Europameisterschaft, Endspiel Spanien : England will ich wieder heil zurück sein.


Die Google-Dame sagte: "Biegen sie ....ab" (rechts oder links?)

"Ich bin immer hierher gefahren", war die Reaktion meiner Fahrerin und lenkte den Wagen entsprechend ihren eigenen Erfahrungen in die andere Richtung.

Na jut, dachte ich, dat wird noch interessant. Wenigstens ist es nicht langweilig.

"Da sind wir schnell, das ist nicht weit." Ich war mir da nicht so sicher.
Nach einer Weile: "Wir müssten längst da sein. Ich fahre jetzt hier von der Autobahn runter."
"Aber hier steht nix von Altenahr."
"Dann sind wir zu weit."
"Kann nicht sein, bisher war kein Hinweis auf Altenahr oder sonstwas in der Gegend."
​​​​​"Das muss hier sein, ich nehme die nächste Abfahrt!"

Owei, owei. Dat kann noch heiter werden. Für den Notfall hatte ich in weiser Voraussicht zusätzlich Geld eingesteckt, Bahn, Taxi oder ähnlich.

Jetzt kommt auch noch ein Stau bzw. Stopp and Go.

Meine Bekannte ist eine relativ unbekümmerte Lebenskünstlerin und wider Erwarten eine gute Fahrerin. Liegt möglicherweise an der Tatsache, dass das kleine, alte Auto nicht mehr hergibt.

Sie schimpft, weil sie nun ganz langsam fahren muss und will auf jeden Fall von der Autobahn abfahren.
Da ist auch wieder der dicke Porsche neben uns, der mehfach die Spur wechselte und trotzdem nicht schneller vorwärts kommt.

In völliger Ahnungslosigkeit ziehe ich nochmals Google zu Rate.
Die Richtung stimmt tatsächlich. Wir müssen nur weiter geradeaus.
Es gelingt mir sogar, die Fahrerin zu überzeugen, den Anweisungen von Google zu folgen.

Die Strecke wird richtig schön. Dann kommen wir an der Sommerrodelbahn vorbei. Beim nächsten Mal wollen wir da rodeln gehen.

Endlich erreichen wir die Ahr.

Vor drei Jahren war die verheerende Flutkatastrophe. Wir sind entsetzt, wie schlimm es immer noch aussieht.
Die meisten Orte erkennt man nicht wieder. Deprimierend, obwohl schon drei Jahre vergangen sind. 
Die ehemals schöne Urlaubsregion ist zur Horrorkulisse verkommen.

Viele Politiker halten hier große Reden mit Verspechungen, die offensichtlich nicht eingehalten werden.
Wäre es nicht an der Zeit, die Menschen im eigenen Land zu unterstützen, anstatt Unsummen für Krieg im Ausland auszugeben?

Später, beim Spaziergang und Kaffeetrinken in Bad Neuenahr bestätigen Unterhaltungen mit Einheimischen, dass die Leute mangelnde Unterstützung beklagen, keineswegs nur finanzielle. 

Werden die Menschen mürbe gemacht, damit sie aufgeben und billig verkaufen? Und wenn clevere Investoren alles aufkaufen, fließen dann plötzlich Gelder?

Auf jeden Fall werden wir heute noch Spaß haben beim Public Viewing im Kaiserbahnhof.
 


- Fortsetzung folgt -
 
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Letzte Änderung: 2 Monate 4 Wochen her von Inge Nölke.

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