Keine Schreibschrift in der Grundschule

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9 Jahre 1 Woche her #1 von Bernd Offizier
Bernd Offizier antwortete auf Keine Schreibschrift in der Grundschule
Lieber Walter,
tosender Beifall von Irene.
Bis bald,
Irene & Bernd
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9 Jahre 1 Woche her #2 von Walter Gollhardt
Walter Gollhardt antwortete auf Aw: Keine Schreibschrift in der Grundschule
Im Augenblick geht eine große Debatte durch alle Medien bezüglich des Lernens der Schreibschrift in der Schule.
Ich finde, daß diese notwendige Diskussion sehr gut in unsere Zeit paßt, in der immer mehr Fähigkeiten verlorengehen, und eine Anpassung des Niveaus nach unten stattfindet, denn viele Menschen sind heute schon nicht mehr in der Lage, einen einfachen Vierzeiler zu verstehen, bzw. zu interpretieren.
Na gut, auch meine Generation hat schreiben mit der Hand mit Druckbuchstaben begonnen, aber anschließend hat sich daraus praktisch fast von alleine eine individuelle Schreibschrift entwickelt, die bei vielen sehr schön und bei anderen wie zufällig auf der Seite verteilter Fliegendreck aussieht.
Wenn man heute beobachtet, welche Probleme viele Kinder mit dem Schreiben von Hand haben, wie Rechtschreibkenntnisse verlorengehen, wie die Umgangssprache in bestimmten Kreisen auf das Ausstoßen von Urlauten reduziert wird, Nachrichten sich auf Abkürzungen oder Smileys beschränken, dann kann einem für die Zukunft und die Weiterentwicklung unserer Kultur schon Angst und Bange werden.
Sicherlich kann sich das Leben nicht ausschließlich um Dinge in höheren Regionen drehen, aber die Sprache in Wort und Schrift ist eine Angelegenheit, die man wertschätzen, und mit der man pfleglich umgehen sollte.
In früheren Jahrhunderten war das „Schreiben und lesen können“ der Kirche und dem Adel vorbehalten. Das einfache Volk wurde bewußt von der gefährlichen „Schwarzen Magie“ ferngehalten.
Dieses Herrschaftsinstrument wurde erst nach der Erfindung der Buchdruckerkunst mit beweglichen Lettern vor 500 Jahren in Mainz wirkungslos, da Bücher, und damit das Wissen nicht mehr mühsam von Hand durch Mönche in ihren Refektorien kopiert werden mußten. Mit dieser Methode waren Bücher sehr teuer und selten, und das darin enthaltene Wissen ausschließlich einer kleinen, überschaubaren Oberschicht zugänglich.
Lesen und von Hand schreiben sind daher für mich unverzichtbare Bestandteile für die Weiterentwicklung einer aufgeklärten, humanen und demokratischen Gesellschaft, und wir sollten alles dafür tun, daß dieses Wissen und Können nicht verlorengeht.
Schul- bzw. Bildungspolitik sind in unserem föderativen Staatswesen Ländersache, und dies hat Vor- aber auch Nachteile. So wird seit Jahrzehnten von ehrgeizigen Landespolitikern an unserem Schulsystem und den Lehrplänen herumgedoktert, zum Nachteil ganzer Generationen von Schülern. Mir ist die Einführung der „Mengenlehre“ dabei in unvergeßlicher Erinnerung geblieben, die eine ganze Generation von Lehrern, Schülern und Eltern total überfordert hat.
Für mich ist auch heute noch das Verfassen eines persönlichen Briefes von Hand, und zwar nicht mit einem Filz- oder Kugelschreiber, sondern mit einem Füllfederhalter und Tinte etwas ganz besonderes, beinhaltet er doch alleine durch das Schriftbild und den Schreibstil sehr viel von der Persönlichkeit des Verfassers, und um das zu erkennen, muß man kein ausgebildeter Graphologe sein.

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  • Peter Pan
  •  
12 Jahre 9 Monate her #3 von Peter Pan
Alternativ kann ein Gast aus einem anderen Bundesland unterschreiben.

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12 Jahre 9 Monate her #4 von Bernd Offizier
Bernd Offizier antwortete auf Aw: Keine Schreibschrift in der Grundschule
Werden als Unterschrift drei Kreuze in Blockschrift zugelassen?

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  • Peter Pan
  •  
12 Jahre 9 Monate her #5 von Peter Pan
Keine Schreibschrift in der Grundschule wurde erstellt von Peter Pan
Der US-Bundesstaat Indiana schafft in der Grundschule den Schreibstift und damit die Schreibschrift ab und ersetzt sie durch die Computertastatur. Die Kinder sollen so schneller an den Computer herangeführt werden.

Was ich für einen Scherz hielt, ist in Indiana Realität.

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