Soziales Miteinander

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7 Jahre 4 Monate her - 4 Jahre 1 Woche her #1 von Walter Gollhardt
Soziales Miteinander wurde erstellt von Walter Gollhardt
Sieht so unser soziales Miteinander aus?

Vor einigen Tagen stand ich auf dem Parkplatz mit einer Bekannten.
Dabei brauste ein älterer Mann in einem grell lackierten Mini mit quietschenden Reifen so dicht an mir vorbei, daß er meinen Mantel an der Seite streifte.
Als ich ihn nachdem er ausgestiegen war zur Rede stellte, und auf sein unverantwortliches Tun auf einem Parkplatz, wo auch viele Familien unterwegs waren aufmerksam machte, erhielt ich die für mich schockierende Antwort, daß ich ihm im Wege gestanden hätte, und er hätte auch keine Zeit.
Meinen Einwand, daß er damit ja in Kauf nehmen würde, jemand möglicherweise schwer zu verletzen, bzw. zu töten, nahm er mit einem Achselzucken zur Kenntnis.

Leider häufen sich z. Zt. die Meldungen in den Medien, die von unterlassener Hilfeleistung, mangelnder Zivilcourage und ähnlichem berichten.
Da erleidet ein älterer Mann im Vorraum einer Bank einen Schwächeanfall, und sechs Kunden steigen, von einer Überwachungskamera dokumentiert wie über einen Haufen Kehricht achtlos über den hilflosen Mann hinweg.
Erst der siebte ruft zumindest einen Rettungswagen.
Der Mann ist übrigens später im Krankenhaus verstorben, wobei er bei einer früheren Alarmierung möglicherweise hätte gerettet werden können.

Ein Rollstuhlfahrer mit dem Auto auf dem Weg ins Büro stürzt beim Umsteigen von PKW in den Rollstuhl und bleibt hilflos wie ein Maikäfer auf dem Rücken liegen.
Zwölf!! Gemütsmenschen ignorieren seine Bitten, ihm beim Aufstehen und dem Hinsetzen in den Rollstuhl behilflich zu sein, ehe jemand aus einem Haus in der Nähe sich seiner erbarmt und ihm in den Rollstuhl hilft.
Der hilflose Mann war gutgekleidet, und konnte mitnichten für einen Junkie oder ähnliches gehalten werden.

Auf dem Flug in den Urlaub erleidet ein Passagier einen Herzinfarkt.
Teile der Crew und auch Passagiere leisten selbstverständlich erste Hilfe, und die Piloten entschließen sich zu einer außerplanmäßigen Zwischenlandung, um das Leben des Passagiers zu retten.
Anschließend beschweren sich doch tatsächlich Passagiere bei der Fluggesellschaft wegen der Zeitverzögerung und entgangener Urlaubsfreude!

Immer wieder werden Rettungskräfte von Leuten behindert und genötigt, die mit ihren allgegenwärtigen Smartphones Videos drehen, um sie anschließend sensationslüstern ins Netz zu stellen, statt zu helfen, oder sich an anderen Rettungsmaßnahmen zu beteiligen.
Ich wünsche solchen Typen nicht, daß sie selber, Familienmitglieder oder Freunde einmal in die Situation geraten, auf die Hilfe solcher „Mitmenschen“ angewiesen zu sein.

Eine, in diesem Fall unsere Gesellschaft hat in meinen Augen keine Zukunft, wenn sich Egoismus, mangelnde Mitmenschlichkeit, fehlende Zivilcourage und Gleichgültigkeit gegenüber den Mitmenschen durchsetzen, die unserer Hilfe bedürfen.
Eine Verhaltensänderung kann man nicht per Gesetz oder auch durch Strafandrohung erzwingen, sie müssen in einer angeblich humanen Gesellschaft wie der unseren gelebt werden, und zwar durch eigenes vorbildliches Verhalten.
Letzte Änderung: 4 Jahre 1 Woche her von Walter Gollhardt.
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