: Sprechen und Hören, erweitert: Singen.

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6 Jahre 4 Monate her - 6 Jahre 3 Monate her #1 von Bernd Offizier
: Sprechen und Hören, erweitert: Singen. wurde erstellt von Bernd Offizier
Sprechen und Hören, erweitert: Singen.
OK, auf meine Frau höre ich seit jeher schlecht. Trotz aller Anstrengungen gelingt mir keine Besserung. Sie fühlt sich einfach falsch verstanden und sieht - "kein Land in Sicht". Ich weiß, hierüber beklagen sich viele Frauen.

Nun, ich habe eine Hörschwäche und sie meint, ich würde diese zu meinem Vorteil nutzen…. Ich lasse es einmal dahingestellt!!!

Längere Zeit beschäftige ich mich schon mit Aussprachen, Akustik und Beschallung.

Ein großes Problem für gewisse Leute, mit unterschiedlichen frequentativen Hörschwächen, stellt das Reden mit "Apostroph" dar. Meist, so auch bei mir, sind wir auf Selbstlaute (Vokale) angewiesen, die den Mitlaut (Konsonanten) "mitnehmen". Insbesondere, wenn der letzte Selbstlaut nur noch schemenhaft gesprochen wird - oder fehlt, wie bei "gehen" GEH’n "kaufen" KAUF’n.
Da die Endungen hier nur aus zwei Mitlauten bestehen und die Betonung auf GE und KAU liegt, ist das Gehirn mit der logischen Kombination zum Gesprochenem am Anschlag.

Die Aussprache hat, besonders bei jüngeren Leuten, an Schnelligkeit zugenommen. Um etwas zu verdeutlichen wird noch schneller ohne Pausen und Betonung gesprochen. Ganz einfach, wenn sie sich Altkanzler Gerhard Schröder als Vorbild nehmen, werden sie besser verstanden/gehört – dazu ist es für die Zuhörer weniger anstrengend und eine Aufnahme - sowie die gleichzeitige Beurteilung des Satzes leichter möglich, zzgl. der Beantwortung.

Zuletzt stand ich beim Chor-Gesang, seitlich des Chores, neben einem Musiker.
Er sagte mir, das Lied: Weißer Winterwald darf zur besseren Verständigung nicht zu schnell gesungen werden, die Endungen können an Deutlichkeit verlieren.
Aus WINTER wird WINTe, aus KINDER wird KINDe.

Sehr deutlich kann man bei vielen Solo-Sänger/innen hören, sie singen/betonen jedes Wort,
wo auch die endenden Mitlaute deutlich "mitgenommen" werden.
Hören Sie sich doch einmal ein Lied von Udo Jürgens an. Z. B. bei: „Griechischer Wein“: Einn, schienn, alleinn, seinn. Hier wird deutlich, wie er den endenden Mitlaut mitnimmt und so er jedes Wort, klanghaft, für sich singt!

Erweiterung:
Mein Sohn singt ein einem bekannten Chor. Dort wird der gesamte Songtext zuerst gesprochen. Es kommt immer wieder vor, dass sie sich an einigen Passagen "festbeißen" - ehe die Profi-Dirigentin auch Musikdozentin zufrieden ist.
Man kann es nicht zufriedenstellend singen, wenn man es nicht wie aus einem Guss in der Gruppe sprechen kann. Es darf keiner hinterherhinken oder zu schnell sein. Jedes Wort muss komplett gesprochen und gesungen werden. Wortverbindungen dasis anstatt "das ist" oder habich anstatt "habe ich" sind unmöglich. Ein "Einsingen", vor den Vorstellungen, ist selbstverständlich!

Damit keine einzelne Stimme aus dem Chor herausragt - dient als Anhaltspunkt: "Man muss seinen Nebenmann hören".

Damit die Stimmbänder mit den verbundenen Muskeln keinen Schaden erleiden, muss die Stimme aufgewärmt werden. Zum Aufwärmen werden im Internet Übungen gezeigt, beschrieben und vorgesungen.

Unser Körper ist unser Instrument, es hilft, wenn wir uns in das was wir singen hineinversetzten. Auch der Gesamt- Ausdruck mit Gesang und Optik wird/werden hierdurch begünstigt.



Zur weiteren Info:

Viele Leute sagen: "Stell dein Hörgerät lauter". Bei einer linearen Hörschwäche kann es funktionieren.
Allerdings werden die Neben- und Hintergrundgeräusche dabei manchmal unerträglich.
Erschwerend ist es bei unterschiedlichen frequentativen Hörschwächen. Nur, dass schon Hörende wird verstärkt! Die Hörgeräte werden zwar, mit den Einstell-Programmen, immer weiter verbessert,
aber...es reicht noch nicht!

Bei der Kölner Mundart wird auch oft der Mitlaut stark betont. Z.B. bei "jonn, stonn und, jood", somit (für mich) besser hör-verständlich.

Bei Beschallungen ist sehr wichtig, dass im Breitband beschallt wird. Also mit Hoch- Mitteltöner und Bass.
In unserem Verstärker sind diese drei Lautsprecher integriert!
Um weitgehend Schallbremsen zu umgehen steht er immer auf einem Ständer und bzgl. von Rückkopplungen, entfernt von den Instrumenten und vor Saal-Lautsprecher, nie dahinter!
Letzte Änderung: 6 Jahre 3 Monate her von Bernd Offizier.

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