Es muss nicht immer ein Porsche sein,

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5 Monate 3 Tage her - 5 Monate 2 Tage her #1 von Inge Nölke
Es muss nicht immer ein Porsche sein, wurde erstellt von Inge Nölke
Bilderquelle: Internet kostenlos.
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Es muss nicht immer Porsche sein

Zugegeben, ein netter Mann in einem schicken Auto lässt das Herz durchaus höherschlagen, aber zum Glück reicht ein liebenswerter Mann mit Müllwagen. 

Die Sonne schien zwar, aber ich war trotzdem traurig. Am liebsten hätte ich mich verkrochen und wäre nicht vor die Türe gegangen. Was natürlich die Situation ganz und gar nicht verbessert, sondern eher noch verschlechtert hätte.

Also genug gegrübelt, Kopf hoch und raus!
Natürlich war ich zunächst mit sehr gemischten Gefühlen unterwegs und wäre am liebsten umgekehrt. Aber mein gesunder Menschenverstand oder was auch immer, hielt mich in der Spur Richtung Städtchen.
Die Nähe der Menschen im Bus konnte ich in diesem Moment allerdings nicht gut ertragen. Wahrscheinlich wollte ich mich nicht so traurig zeigen, also ging ich zu Fuß.

Bergab bog ich in eine enge Straße, wo mir ein übler Geruch entgegenschlug. Dann sah ich auch schon den großen Müllwagen. Um dem Gestank möglichst schnell zu entkommen, versuchte ich, schleunigst rechts an dem Fahrzeug vorbeizugehen.

Da ließ der junge Mann die Mülltonne, welche er soeben in den Wagen entleeren wollte, stehen und umfasste mich beschützend. Sein Blick erschien mir sehr mitfühlend, als er sagte „Das ist gefährlich, hier so eng vorbeizugehen. Am besten bleiben sie sicherheitshalber hinter dem Fahrzeug.“
Er sah mich so liebenswürdig an, dass ich es nicht übers Herz brachte, ihm zu erklären, dass der Gestank ekelerregend wäre. Schließlich handelt es sich um seinen Arbeitsplatz und ich vermute, dass er den Geruch gar nicht mehr wahrnahm.
Also ließ ich mich brav und ruhig hinter das Fahrzeug führen. Vielleicht habe ich aber doch unbewusst die Nase gerümpft oder eine ähnliche Reaktion gezeigt, die ich nicht wollte, denn er nahm mich wieder in den Arm und führte mich mit den Worten: „Wenn sie es aber eilig haben, dann sollten sie auf der Fahrerseite vorbeigehen, mit Blickkontakt zum Fahrer, damit er die Situation erkennen und entsprechend reagieren kann.“ an dem Müllwagen vorbei.
Danach wünschte er mir noch einen schönen Tag.

Ich war tatsächlich wie umgewandelt. Diese liebenswürdige, fürsorgliche Behandlung hatte mich wieder aufgerichtet und verschüttet geglaubte Glücksgefühle hervorgerufen.

Beschwingt und froh setzte ich meinen Weg fort. 

Es dauerte dann gar nicht lange, bis ich die nächste, erfreuliche Begegnung hatte. Diesmal waren es kleine Hunde, die mein Herz höherschlagen ließen.

Von Weitem konnte ich sehen, dass zwei Promenadenmischungen sich ständig nach mir umsahen und zwischendurch stehen blieben, als wollten sie auf mich warten. So kam ich stetig näher an sie heran, bis erst der eine sitzen blieb und mich ansah und dann auch der Zweite.
 
Die reizenden Kerlchen blieben sitzen und beobachteten mich, bis ich sie erreichte. Das sah so nett aus, dass ich unwillkürlich lachen musste, genau wie der junge Mann, der mit ihnen unterwegs war.

Nachdem wir unserer Freude über die skurrile Situation Luft gemacht hatten, gingen wir gut gelaunt und lächelnd unserer Wege.


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Letzte Änderung: 5 Monate 2 Tage her von Inge Nölke.

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