Sylt immer anders - Fortgeführt 05.09.14

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9 Jahre 9 Monate her - 9 Jahre 7 Monate her #1 von Bernd Offizier
Sylt immer anders - Fortgeführt 05.09.14 wurde erstellt von Bernd Offizier

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- von Bernd Offizier -

Sylt immer anders.

Willi, Gott hab ihn selig, sagte mir einmal vor vielen Jahren: „Sylt hat viele Gesichter.“
Obwohl ich schon bestimmt mehr als 20 mal dort war….. ich verschreibe mich nun immer ….. weil ich mit meinen Gedanken schon auf Sylt bin.

Ja lieber Willi, du hast Recht, man kann die Insel immer wieder anders erleben. Nein, man erlebt sie, gewollt oder ungewollt, immer wieder anders. Du hast mir damals gesagt: „ Auf der einen Seite die raue Nordsee und auf der anderen Seite das ruhige Wattenmeer.“ Nun, ich denke, es war ein Anstoß von dir, auch das dazwischenliegende zu erkunden.

Meine Frau und ich wurden damals von Freunden eingeführt die ebenfalls Sylt, dazu auch die Spitzenlokalitäten, kannten.

Beim alljährlichen treffen mit einem befreundeten Sylter Berufskollegen und Stadtratsmitglied der Dänischen Minderheit bekommen wir immer wieder die Infos über Veränderungen.

Allerdings die ersten News bekommen wir von Ernst Jakobsen, dem nunmehr über 88-jährigen Flugzeugmechaniker und Sylter Urgestein.
Ernst holt uns immer am Flugplatz ab, mit der schon eingelegten CD, "Rut sin de Ruse".

Egal wo man hinreist, eine Vor-Info kann nie schaden. Oft ist der Urlaub auch zu kurz um alles selbst zu erforschen. Meine Erfahrung ist, Hintergrundwissen ist nicht nur gut für einen guten Urlaubsstart.

Ja, es ist schon sehr empfehlenswert sich die unterschiedlichen Seiten von Sylt anzusehen.
Erkundungen mit dem Fahrrad sind dabei ein absolutes Muss!

Wunderschön, von Kampen an der Wattseite vorbei in Richtung Keitum. Dort treffen Sie nur wenige Menschen und sind mit der Natur alleine. Auch Rad-Fahrten und Spaziergänge über den Damm in Richtung Rantum kann ich empfehlen.

Meistens flechten noch wir eine Vormittags-Radtour nach Sansibar, dem bekannten Dünen-Lokal, verbundenem mit einem Strandaufenthalt ein.

Besinnlich ist ein Besuch der Keitumer Kirche mit dem angeschossenen Friedhof. Schauen Sie sich die alten Grabsteine mit den Inschriften an, hieraus erkennen Sie einen Teil Sylter Geschichte. Empfehlenswert auch, wenn sie vor Ort sind, der Besuch des dortigen Orgelkonzertes.

Eine unserer Rad-Tour-Stopps ist in Keitum der „Salon 1900“, Mittagstisch, Kaffee & Kuchen, Küche: 12.00 - 22.00 Uhr Öffnungszeiten: 12.00 Uhr und bis zum - Open End wird zwischendurch auch mal das Tanzbein geschwungen.

Was auch ein Muss für uns ist, ist ein List-Besuch bei Jürgen Gosch in der „Alten Bootshalle“. Alles aus dem Meer, mehr geht nicht.
Im Anschluss gegenüber in die „Alte Tonnenhalle“ zum Fischmarkt und zum Krimskrams-Stöbern.

Sehr empfehlenswert ist im Anschluss, wer dann noch gut bei Atem ist, oder das Auto dabei hat, eine Weiterfahrt in den Ellbogen (Nordspitze) mit einer Ruhepause in einer Dünenmulde mit Blick in den, meist strahlend blauen Himmel, sie hören die, die uns fast unbekannte - Ruhe!
Nicht vergessen: Getränke, Badesachen, einen Sonnenschirm oder Segel.

Wenn’s dann sein muss, in Kampen einmal die Whisky-Meile rauf und runter. Die Kreditkarten lässt man dabei im Hotel! (oder Besuch erst nach Geschäftsschluss), vielleicht noch ein Zwischenstopp im Odin, beim kleinen Leysieffer, für ein Eis mit Ausblick auf die geparkten Luxusschlitten.

Wenn’s dann in Kampen noch mehr sein soll, auch mal ab 14.oo Uhr in die Cafébar Gogärtchen, zum Candle-Light-Dinner in den „Rauchfang" zum Essen in den Dorfkrug, im Anschluss dort an die Bar und wenn’s spät werden soll, die Treppe herunter ins "Rote Kliff".

Dort überall treffen sie Promis, die sein wollen und vielleicht auch Ihren Nachbarn, den sie schon länger nicht mehr gesehen haben.

Westerland, den größten Ort auf Sylt, muss man sich immer wieder neu erobern. Zum Standard gehört allerdings bei vielen: ein Krabbenessen in Gosch's Schlemmer-Eck auf der Friedrichstraße.

Eine der ersten Adressen ist auch das Hotel & Gourmet-Restaurant Jörg Müller in Westerland.

Da wir’s uns auch gerne in der Ferienwohnung gemütlich machen, holen wir uns schon mal etwas Fischiges bei Blums oder Gosch für zu Hause. Wenn wir den Tag auf dem Fahrrad „genossen“ haben, ist der Drang für spätabendliche Ausgänge doch sehr eingeschränkt!

Nicht zu vergessen: ein Kabarett-Abend im alten Kursaal am Rathaus mit dem Sylter Comedy-Star Manfred Degen ist immer wieder ein Highlight und einen Besuch wert.

Bei Regenwetter ist die „Sylter-Welle“ bestimmt ein sehr guter Tipp.

Einen Sylter Reiseführer sollten Sie allerdings zusätzlich in Ihrem Handgepäck haben.

www.sylt.de/die-insel.html

Sehen Sie dazu auch die Fortsetzungen: "Ein fast normaler Flug"

Mehr, so Gott will, wenn wir von Sylt zurück sind.

Hinflug.
Sonntag der 17.8.2014 nahte. Die Wetterprognosen waren wie Ronny, der Flugzeugtechniker, sich ausdrückte „Bernd Wetter“. Sturm mit Böen, Regen und tiefhängende Wolken. Also, kein langweiliges Wetter. Mein sehr erfahrener Piloten-Freund Reiner S. erkundigte sich ebenfalls vor meinem Flug nach dem Strecken und Sylt-Wetter und sich auch sofort nach meiner Landung über Flug und Landung erkundigte. Ja, das sind mitfühlende Freunde. Vielen Dank Reiner und Ronny.

Bis an die See war das Wetter durchwachsen. Wenn eben möglich fliegt man über Wasser so hoch wie möglich, tat ich auch, aber die verschiedenen Wolken-Gruppierungen in wechselnden Höhen diktierten mir eine in "Seehund zählen Höhe" auf.

Bremen-Flight-Information fragte mich, ob ich bei der Wettermeldung für Sylt mitschreiben möchte, ich sagte zwar ja, wäre aber bei heruntergerasselten detaillierten Info-Flut nicht möglich gewesen. Was ich noch nicht Wuste, merkte ich mir. Es war nur die Landerichtung und den einzustellenden Luftdruck am Höhenmesser QNH 1001, also Tiefdruck, der Standartdruck ist 1013,25 hpa (Hektopascal).

Der Pilotenfreund hatte sich über meinen Weiterflug schlau gemacht, ja, er dachte mit und vor.

Zum Anflug wünschte er uns alles Gute.... vielen Dank.

In Höhe von Helgoland bekam ich noch keinen verständlichen Funkkontakt mit Sylt-Tower, logisch wegen der Erdkrümmung. Das hatte auch sein Gutes, wir konnten so den Flug ohne viel Funkgequassel noch besser genießen.

Als wir dann am breiten weißen Strand von Amrum vorbeiflogen, hatten wir endlich verständlichen Funkkontakt.
Nachdem wir den Pflichtmeldepunkt Sierra 1 (Hörnum) gemeldet hatten, wurden wir wie erwartet auf die Watt-Seite zum Anflug auf die 24 (240°) geschickt.

Vorher meldeten wir noch den Queranflug wobei das "Cleared to Land Runway 24" zurückkam. Fahrwerk raus und problemlos bei exaktem Gegenwind gelandet. Meine Frau meinte, es war einer unserer interessantesten Flüge. Da Sylt 4 Landerichtungsmöglichkeiten hat, passt eine immer.

Bis dahin war’s interessant, aber, nur bis dahin waren wir im Trocken. Bis zum Einparken der Maschine haben wir erst ein Regenloch abgewartet.
Gerade eingeparkt, sofort wieder in die Maschine. Ich fragte über Funk ob man uns abholen könnte. Für die 300 Meter wollte uns eine Handling-Firma 180.-€ in Rechnung stellen. Wir sagten dankend ab. Für 180.- genießen wir lieber den fast lückenlosen Regen, den wir auch schadfrei überstanden haben.

Im Weiteren uns gewohnte Abläufe. Ernst, das 88-Jährige Sylter Urgestein, holte uns wie immer mit der eingelegten DVD ab: „Rut Sin De Ruse“ Lur no däm Stän, den ich dir domols jeschenk, der sollt dir sare, dat .......Un dräum ich in do Naach dann nur vun dir,
schwebe ich vum Horizont zu dir.
Flejen mir zwei dann durch de Naach, hät unsre Stän uns anjelaach,
mer freuen uns op jeden neuen Daach.


Anhang AnflugSyltAugust2012.jpg wurde nicht gefunden.


Anfug auf Sylt im August 2012 - hier im Queranflug zur Landebahm 14 (140°), westlich an Sansibar vorbei.

Anhang FlughafenSylt.jpg wurde nicht gefunden.



Mehr, so Gott will, wenn wir von Sylt zurück sind.


Rückflug.

Gerne würde ich ja mal von einem etwas "anderem Wetter berichten", weiß nicht - wirklich? Es wäre ja einmal eine Abwechslung. Nein, aber nicht am Sa. dem 30.8.2014 wo wieder einmal kein langweiliges Wetter war. Wieso? Ich hätte ja nicht den coolen Tower-Lotzen in Münster erlebt.

Der gute hatte an- und abfliegenden Linien-Verkehr und ein paar kleinere Vögel die er von Wirbelschleppen abgehalten hat.

Mal einer, der deutlich mit ungehetzten Sätzen Ruhe und pracktikale Hilfe in den Verkehr gebracht hat.

Es war ein Erlebnis - von so einen Lotzen geleitet zu werden, der sich in die einzelnen Steuerknüppel und Sicht von den jeweiligen Flugzeugen hineindenkt.

Ich denke, wir alle hatten den Eindruck er sitzt neben uns. Man müsste Umwege fliegen, um ihn wieder und wieder in belasteten Zeiten (auch Wetter) erleben zu dürfen.

Nach der Landung habe ich mich gleich telefonisch in Münster bedankt. Oh, fast vergessen, über Düsseldorf hatte ich auch schon zweimal so coole Lotzen "An Bord". Bei ihnen habe ich mich mit "Vielen Dank" sofort über Funk verabschiedet. Ich weiß, ich habe sie nicht enttäuscht.

Die sehr guten Männer und Frauen bringen einfach Hilfe und Ruhe ins Flugzeug ... Ähnlich wie im Kaufladen: "Darf es etwas Mehr sein?"

Wie es sonst war? Doch, wir hatten beim Start und bei der Landung "langweiliges Wetter".
Trotzdem hatte ich eine gewaschene Maschine bei der Ladung.

Ich habe nun schon so viel Schlechtwetter-Erfahrung, >es reicht<. Das "langweilige Wetter" möge bitte einmal aus dem Versteck kommen, schon wegen meiner Frau!!! Sie findet den Regenschirm störend beim ein- und Ausstieg aus dem Geier.

Weshalb Geier - er ist unersättlich in seinem Flüssigkeitskonsum. Besonders, wenn er gegen den Wind fliegen muss lässt er mich das noch deutlicher spüren.

Nun, man ist ja Tierliebhaber und um sie bei Laune zu halten muss man halt hungrige Mäuler stopfen.

Also, lieber nicht bis an Pick leinen.

Siehe auch:


www.lebenstraeume-und-realitaet.de/index.php/forum-3/6-auto-motorrad-und-andere-fortbewegungsmittel/14-der-traum-der-menschheit-fliegen-1-u-2-teil
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Letzte Änderung: 9 Jahre 7 Monate her von Bernd Offizier.

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