Begegnung an der Mülltonne

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8 Jahre 7 Monate her - 8 Jahre 7 Monate her #1 von Bernd Offizier
Bernd Offizier antwortete auf Begegnung an der Mülltonne Zusatz am 25.082015.
Lieber Walter,
Deine Zeilen sind mir und meiner Familie "unter die Haut gegangen".
Kleider und Spielsachen reichen nicht, hier sind wir alle gefordert unseren Blick zu spreizen.
Nach einem Aufruf von der Stadt Brühl sind meine Tochter und ich auch schon mit ca. 300 Mails aktiv geworden. (siehe Artikel: Dringend!!! Um Hilfe wird gebeten).

Anschließend eine Info von der Stadt Brühl.

Informationsabend zur Flüchtlingsunterbringung im ehemaligen Gartencenter in Brühl Ost

Anlässlich der beabsichtigten Unterbringung der vom Land in Kürze in einer Sonderzuweisung zugeteilten Flüchtlinge im ehemaligen Brühler Gartencenter in Brühl Ost lädt Bürgermeister Dieter Freytag die Nachbarschaft kurzfristig zu einer Informationsveranstaltung ein.
Hier sollen weitere und ausführliche Informationen zur allgemeinen Flüchtlingssituation und der Lage speziell in Brühl bekannt gegeben werden.

Berichtet wird über den Umfang der Unterbringung und Betreuung, auf die die Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen mussten, nun angewiesen sind. Die Stadt Brühl benötigt für die Bewältigung dieser Aufgabe auch Hilfe von Dritten, möglicherweise kann auch die Nachbarschaft noch weiter eingebunden werden.

Bürgermeister Freytag steht selbstverständlich für diese Fragen der Nachbarschaft zur Verfügung.

Die Informationsveranstaltung findet statt am Dienstag, 25.08.2015 um 19.30 Uhr im Jugendkulturhaus Cultra, Schildgestraße 112, 50321 Brühl.

Die Nachbarschaft wird in den nächsten Tagen zusätzlich in einem gesonderten Schreiben zur Informationsveranstaltung eingeladen.

Für alle Fragen rund um das Thema "Flüchtlinge" steht in der Stadtverwaltung ein zentraler Ansprechpartner zur Verfügung, der telefonisch erreichbar ist unter 02232 79-2404 oder per Mail.

Wichtig: Geld- und Sachspenden kann die Stadt aus organisatorischen Gründen leider nicht entgegen nehmen. Wer spenden will oder eine ehrenamtliche Unterstützung anbieten möchte, kann sich ebenfalls an die Stadt Brühl E-Mail-Adresse wenden. Die Angebote werden weiter geleitet bzw. Kontaktadressen werden vermittelt.

Gerne werden auch noch Angebote von Personen angenommen, die über Fremdsprachenkenntnisse verfügen, insbesondere in den Sprachen serbisch, bosnisch, kroatisch, macedonisch, bulgarisch, kisuaheli, ewe oder kabiye und thai. Bitte wenden Sie sich diesbezüglich an Antje Cibura, Tel. 02232 79-2250 oder Mail.

25.08.2015
Meine Tochter und ich waren auf dem Informationsabend.
Der Bürgermeister war überrascht über das große Interesse. Alle Plätze, bei der schon engen Bestuhlung, waren besetzt. Einige Besucher mussten sogar stehen.
Nach Zahlen-Infos über Flüchtlinge, die nach einem Schlüssel Aufzunehmen sind, Infos über Brühler Aufnahmemöglichkeiten und Spenden, ging der Bürgermeister auf Wortmeldungen ein.
In einer Antwort sagte er: "Im Vordergrund steht der Mensch". Dieser Satz stand den ganzen Abend beim Bürgermeister, seinen Assistenten und den Besuchern Vordergrund. Zum Schluss danke der Bürgermeister allen Helfern die oft bis in die Nacht hinein Hilfestellung leisten.
Hervorragend...ein konstruktiver Abend.

Weiter Infos auch über das bereitgelegte Faltblatt.

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Letzte Änderung: 8 Jahre 7 Monate her von Bernd Offizier.

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8 Jahre 7 Monate her - 4 Jahre 4 Tage her #2 von Walter Gollhardt
Begegnung an der Mülltonne wurde erstellt von Walter Gollhardt
Begegnung an der Mülltonne


Ich hatte gestern die Mülltonne zum Leeren an die Straße gestellt.
Da das Müllauto heute noch nicht da war, habe ich dann im Laufe des Vormittags noch einen Sack hinuntergebracht.

Als ich mich auf dem Weg zur Haustür noch einmal umdrehe, sehe ich zwei kleine Jungen, die die Tonne geöffnet haben und darin herumkramen.
Ich gehe also noch einmal zurück und frage sie, was sie da machen würden.
Der etwas größere antwortete auf französisch, daß sie Hunger hätten, und auf der Suche nach etwas eßbarem wären.
Es handelte sich allerdings um die Gelbe Tonne, in der sich nichts Eßbares befindet, was die beiden Kleinen wohl nicht wissen konnten.

Ich war erst einmal sprachlos, denn daß jemand, und noch dazu Kinder in der Mülltonne nach Essen suchen müssen, weil sie in einem der reichsten Länder der Erde Hunger haben, alles das paßt nicht in mein Bild, daß ich bisher von unserem Land hatte.

Konfrontiert mit etwas, was in unserem Land einfach nicht passieren darf, haben mich erst einmal Emotionen, Mitleid, Scham und auch der Wille helfen zu wollen fast überwältigt.

Ich habe den beiden dann in ihrer Sprache gesagt, daß sie warten sollten, und habe ihnen eine große Tüte mit Lebensmitteln, die mir auf die Schnelle in der Küche in die Hände gefallen sind gebracht, und wieder habe ich mich bei der Übergabe geschämt, denn der kleinere hat sich mit gesenktem Kopf ganz leise bedankt.

Mich hat das alles ins Grübeln gebracht, denn dieses „Erlebnis“ hat mir drastisch vor Augen geführt, daß vieles in unserem reichen Land nicht stimmt.
Jährlich werden hunderte Tonnen von Lebensmitteln vernichtet, da sie vom Handel, und auch angeblich von uns Kunden so nicht angenommen werden.
Z. B. Tomaten oder Kartoffeln müssen alle gleich groß, und die gleiche Farbe haben. Alles was nicht der Normgröße entspricht wird vernichtet.
Äpfel haben makellos zu sein, kleinere oder welche mit Flecken wandern gnadenlos in die Tonne, und weitere Beispiele könnte ich noch seitenlang ausführen!

Ein weiterer Punkt sind diese Back-shops, die in jeder Fußgängerzone wie Pilze aus dem Boden schießen.
Wo steht geschrieben, daß diese Läden bis kurz vor Geschäftsschluß alle 27 Brot- und Brötchensorten im Regal haben müssen?? Ich kann mich noch an die Zeit erinnern, daß abends im Bäckerladen das Brot eben ausverkauft war, bzw. das, was nicht verkauft werden konnte nicht in die Abfalltonne geworfen, sondern am nächsten Tag eben preiswerter als Brot vom Vortag verkauft wurde.

Ich bin mir sicher, daß unser Umgang mit den Lebensmitteln etwas mit mangelnder Wertschätzung dieser Gaben der Natur an uns zu tun hat. Niemand sollte das Recht haben, damit an den Börsen weltweit zu spekulieren.
Wir werden uns ändern müssen, denn der Hunger und die Armut gepaart mit Perspektivlosigkeit in unserer Welt und nun vor unserer, bzw. meiner Haustür zwingen uns dazu.
Letzte Änderung: 4 Jahre 4 Tage her von Walter Gollhardt.

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