Vorurteil.

Vorurteil.

von Bernd Offizier

Wenn man dieses Wort zerlegt dann heißt es: VOR dem URTEIL geurteilt.

Wie oft passiert es, die sofortige Urteilsabgabe nach etwas gehörtem.

Richter sind gehalten, bevor sie urteilen, erst alle erdenklichen Fakten zusammenzutragen.

Wenn wir unsere Meinung zu einer Sache äußern kann es schon ein Urteil sein, welche sich positiv (bevorzugend) oder negativ (schädigend) auf Entscheidungen auswirken kann.

Es ist doch so, dass oft nur bei Kenntnis weniger, und einseitig bekannter Fakten schon Meinungen geäußert werden. Dass sich vorher „SCHLAU MACHEN“ entfällt, nach meinen Beobachtungen, all zu oft. Ja, auch ich erwische mich sich selbst manchmal dabei.

Sehr ärgerlich ist es, wenn man nachher feststellt, dasss man falsch gelegen hat.

Meinem Freund K. habe ich vor vielen Jahren einmal zu verstehen gegeben, dass ich zuerst ausreden möchte.

Er hatte die Eigenart, als „Zu-Schnelldenker“, mich, auch andere, nach dem ersten oder zweiten Satz zu unterbrechen: „ Ich weiß schon was du bzw. ihr sagen möchtet“.

Deutlich machte ich ihm, dass normal die Satzaussage zum Schluss kommt.

Zuhören ist oft eine Kunst, diese durch vermeintliches hastiges hineinreden, nur zu oft gestört wird. Es hat aber auch eine positive Seite, man versucht sich wenigstens mit dem Thema zu beschäftigen.

Mein Freund K. hat sich meine Worte aber gemerkt.
Zu merken daran, wenn er, auch nur noch selten, sagt: „Du hast mir zwar damals einmal gesagt, du weißt schon noch, aber jetzt muss ich dich doch einmal unterbrechen“.

Quintessenz: Die Kunst des Zuhören und des „SCHLAU MACHEN“ VOR das URTEIL stellen, habe ich mir hinter die Ohren geschrieben.
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